Dienstag, 29. Juli 2014

Sommerzeit – Urlaubszeit – entspannte Zeit


Mal nichts tun, nur entspannen und die Sonne genießen

Die Sonne brennt mir ganz heftig aufs Fell und ich träume inzwischen auch von entspannten Zeiten. Nicht zu verwechseln mit Urlaub. Dieses Wort meide ich und vor allem schreibe ich es nicht, und das aus gutem Grund. Wie kann man in einer Rechtschreibkommission sitzen und eines der wichtigsten Wörter überhaupt so verstümmeln! Es muss Uhrlaub heißen, liebe Leute. Denn es bedeutet, dass man die Uhr wie welkes Laub fallen lässt, den Tag genießt und sich nicht darum schert, wie spät es ist. Woher sonst kommt denn die Redensart: „Dem Glücklichen schlägt keine Stunde“? 
Ich guck doch nicht auf die Uhr, wenn ich entspanne

Als ich Cara erzählte, dass mich der nachlässige Umgang mit Sprache ärgere, hat sie nur den Kopf geschüttelt, gelacht und zu mir gesagt: „Zottel, Zottel, du und deine Fantasie!“ Was für eine Argumentation! Sie nimmt mich nicht ernst. Das hat mich nochmals geärgert.

Doch seit dem letzten Wochenende verstehe ich sie. Da waren einige ihrer Freundinnen bei uns zu Besuch. Die einen waren schon verreist, die anderen wollen noch weg. Es liegt also auf der Hand, welche Themen neben Essen und Trinken auf den Tisch kamen. Um es vorwegzunehmen, ich habe mich im Hintergrund gehalten und nicht über die Schreibweise des bewussten Wortes diskutiert, das natürlich hundert Mal fiel. Und mir fiel bald nichts mehr ein.

Nur ein Beispiel: Biggie war in Andalusien und berichtete,  ja auch, dass die Tapas lecker waren, die Sonne noch heftiger als bei uns schien, dass der Pool super war, dass sie mit dem Gärtner José geflirtet habe und es beinahe  zum Äußersten gekommen wäre. Doch vor allem erzählte sie, dass sie schon  im Januar hatte aufpassen und bis zum 24. buchen müssen, weil es da noch den Frühbucherrabatt gab, dass sie pünktlich um 6.30 Uhr am Flughafen sein musste, dass es im Hotel morgens von 8 Uhr bis 10.30 Uhr Frühstück gab, Abendessen Punkt 20 Uhr, der Kiosk von 14 Uhr bis 17 Uhr geschlossen hatte, die Bar nur bis 23 Uhr geöffnet blieb, dass sie sich bei der Buchung hatte festlegen müssen, ob und wann sie die Alhambra besuchen wollte. Die Zeit wurde ihr vorgegeben auf  die Stunde genau. Am 3. Juli um 10.45 Uhr durfte sie hinein und um 12.45 Uhr musste sie wieder hinaus. Sie war also nur mit der Uhr beschäftigt. Um nur nichts zu verpassen, hatte sie immer  ihr Smartphone mit Terminplaner und Weckfunktion dabei.
Der Wecker bleibt zu Hause
 
Auch bei Caras anderen Freundinnen ging es ausschließlich um Termine und Uhrzeiten. Cathy war zum Wandern und musste morgens um 4.00 Uhr aufstehen, um irgendeinen blöden Berg zu besteigen und das Gipfelkreuz zu erreichen. Das ist doch kein entspanntes In-den-Tag-hinein-Leben, das ist doch Stress! Also diese Art von Reisen wird völlig überbewertet. Da lobe ich mir doch die Ferienwochen, selbst wenn auch da die Rechtschreibkommission einen Fehler gemacht hat, denn natürlich muss es die Freien Wochen heißen. Aber solch ein kleiner Buchstabendreher ist verzeihlich, der passiert mir auch häufig, wenn ich shcnell tippe.