Zottel auf der Suche nach neuen Aufgaben |
Meine Leser haben sich vielleicht
gewundert, dass ich so lange nichts gepostet habe. Doch das geschah aus gutem
Grund. Ich habe nach anderen Herausforderungen gesucht, im Grunde schon lange.
Lange Zeit, bevor z.B. Thomas Gottschalk merkte, das könne im Leben noch nicht
alles gewesen sein, nun Bücher schreibt und seine Erkenntnis bei Markus Lanz,
auf dem Roten Sofa und in der NDR-Talkshow zum Besten gibt.
Ich schreibe ja schon länger als Thomas
Gottschalk und so musste auch für mich mal was Neues her. Also hatte ich – und das
liegt nun bereits drei Jahre zurück – meine Sed-Card bei diversen
Model-Agenturen hinterlegt. Was Frauen mit Ü50 oder gar Ü60 können, nämlich
ihre Falten in Szene setzen lassen und das als gelebtes Leben vermarkten,
wollte ich auch tun. Nun habe ich zwar keine Falten, aber mein zotteliges Fell
sollte reichen. Denkt Bär so. Aber während der drei Jahre ist nie eine Anfrage
für ein Shooting gekommen. Das hat mich schon deprimiert.
Doch wie sagt Cara immer so
weise: Wenn sich irgendwo eine Tür schließt, springt irgendwo ein Fenster auf.
Oder so ähnlich lautet ihre Lebensweisheit. Und so geschah es auch mir in
diesem Sommer.
Cara hatte mich in die
Bärenklinik gebracht, weil die Brandwunde an einer meiner Pfoten immer wieder juckte
und unter dem Fell gerötete Haut zu sehen war. Ihr erinnert euch sicher, dass
ich mich mal am Backofen verbrannt hatte.
Die nette Ärztin meinte aber, das
sei mit einer Salbe, die man regelmäßig auftragen muss, wieder hinzubekommen. Cara
war erleichtert und ich auch. Kann man sich ja vorstellen. Hätte schließlich auch
Hautkrebs sein können.
Schmerzhafte Brandwunden |
Auf der Rückfahrt von der Klinik
kamen wir an einem Restaurant vorbei, das neben vielen anderen Gerichten nachmittags
auch Kuchen anbietet, dem Cara nicht widerstehen kann. Wir also rein in den
Laden. Cara bestellte sofort Tee, Kakao und je ein Stück superleckeren Käsekuchen,
den wir auf der Terrasse genießen wollten.
Also setzten wir uns in die Sonne
und ließen es uns schmecken. Das Mädchen vom Nachbartisch guckte mir immer
wieder auf den Teller und sagte: „Ach, Mama, guck mal, ist der nicht süß?“ Dass
das Kind nicht den Kuchen, sondern mich meinte, war mir sofort klar. Die
Bedienung, die an unseren Tisch kam und sich vergewisserte, dass alles in
Ordnung sei, hielt auch einen Moment inne und fragte: „Oh, darf ich wohl von
dem Bären mal ein Foto machen?“ Cara stimmte zu und ich natürlich auch. Sie
hörte gar nicht mehr auf, mit ihrem Smartphone von mir Bilder zu machen. Ich
kam kaum dazu, meinen Kuchen zu essen. Doch das Ganze sollte ein Nachspiel
haben.
Als Cara das nächste Mal mit
einer Freundin dort aufkreuzte, um Tapas zu essen und ein Glas Wein zu trinken,
fragte die Bedienung mit großer Enttäuschung in der Stimme: „Wo hast du denn
deinen niedlichen Bären gelassen?“ – Cara konnte gar nicht so schnell
antworten, denn sie hatte sich gerade ein großes Stück Tortilla in den Mund geschoben, da kam auch schon der Geschäftsführer und meinte, sie würden gern noch weitere
Fotos von mir machen – diesmal ganz professionell von einem Fotografen – und
mich in eine Werbekampagne für das Weihnachtsgeschäft und ihre Coupons einbinden. Cara konnte es
gar nicht fassen und bestellte sich vor Freude oder aus Eitelkeit – schließlich bin
ich ihr Bär – noch ein Glas Wein, was natürlich aufs Haus ging.
Als sie spät in der Nacht nach
Hause kam, hat sie mich geweckt und mir die Neuigkeit sofort erzählt. Ich
konnte es erst gar nicht glauben und dachte, sie hätte vielleicht zu viel Wein
getrunken. Also fragte ich am nächsten Morgen beim Frühstück noch mal, ob das
wirklich stimmt. Sie nickte nur stumm, denn sie hatte schon wieder den Mund
voll, diesmal mit Marmeladenbrot.
Falls ihr an meiner Geschichte zweifelt,
dann klickt auf diesen Link.