Samstag, 28. April 2012

Zottel, ein Trendsetter im hippen Outfit


Mode wird nicht nur bei Frauen groß geschrieben. Auch ich würde gern jedem neuen Trend folgen. Leider verdiene ich kein Geld und das macht es mir natürlich schwer. Ach, und so eine coole Boshi hätte ich mir im Winter gern über die Ohren gezogen. Ich hatte sie mir so sehr gewünscht und war ziemlich enttäuscht, als keine unterm Weihnachtsbaum lag. Vielleicht sollte ich mal an die Mützenmacher schreiben und sie sind so nett und schicken mir eine. Ich würde damit bestimmt auffallen und schon hätten sie eine schöne Werbung. 

Stricken und Häkeln ist zwar erst in letzter Zeit wieder in, aber Cara war schon vor Jahren auf dem Selbermachen-Trip. Somit bin ich nicht nur ein Fashion Victim, sondern auch zum Trendsetter geworden. Denn was ich trage, hat sie mir bereits vor langer Zeit auf den Leib geschneidert, pardon gestrickt. Die blütenweiße Hose lässt an Passform nichts zu wünschen übrig, auch von hinten nicht: 

Passt wie für mich designt
  
Die bunte Jacke (unter uns gesagt, da hat sie all die Wollreste verarbeitet) erinnert ein bisschen an den Hippie-Look der 1970er Jahre. 


Um dieser Kleidung das gewisse Etwas zu geben, kontrastiere ich sie gern mit der Schleife im Schottenmuster, die zu meiner Grundausstattung made by Douglas gehörte. Ich finde, dieser Mix verleiht mir etwas Geheimnisumwobenes. Bin ich nun ein Grüner oder eher FDP-Wähler? So viel sei schon mal verraten, ich werde es nicht preisgeben.

Mittwoch, 25. April 2012

Zottel, Stiefmütterchen und die Gebrüder Grimm


Stiefmütterchen
Zottel auf dem Balkon
Heute war ich für eine Weile auf dem Balkon, auch wenn die Sonne nicht schien. Aber man muss ja mal an die frische Luft. Außerdem blicke ich gern auf die Bäume, die allmählich ihre Blätter bekommen. Die Balkonkästen wurden auch schon bepflanzt, leider nicht nach meinem Geschmack. Ich mag keine Stiefmütterchen. Der Name erinnert mich immer an das Märchen Aschenputtel, in dem eine grausame Stiefmutter vorkommt. Aschenputtel hat wirklich viel Pech gehabt. Erst stirbt ihre Mutter, dann heiratet ihr Vater eine grausame Hexe und die hat auch noch zwei stinkfaule, eitle Töchter. Und der Vater war nicht Manns genug, mal mit der Faust auf den Tisch zu hauen und hat zugesehen, wie sein eigen Fleisch und Blut erniedrigt wurde. 

Und ich weiß, was ich sage. Ich habe ja mal eine Weile auf der Straße gelebt. Das ist nicht schön, gar nicht schön, wie die Leute einen von oben herab ansehen.  

Was haben sich die Gebrüder Grimm nur bei diesem Märchen gedacht? Das kann man doch Kindern nicht erzählen, besonders in der heutigen Zeit nicht, bei all den Patchwork-Familien. Da hat der alleinerziehende Vater es schwer, eine neue Frau mit nach Hause zu bringen. Die Kinder denken doch sofort, dass das auch so eine garstige Alte sei. Also, ich verstehe das nicht, die anderen Märchen der Gebrüder Grimm finde ich ganz schön. Am liebsten mag ich übrigens Rotkäppchen, wie die da so zu ihrer Oma geht und sie mit Kuchen und Wein versorgt. Das hat was sehr Fürsorgliches. Auf den Wolf wäre sie zwar beinahe hereingefallen, aber das ist eben ihrer Jugend zuzuschreiben. Nein, aber Aschenputtel, da haben die Gebrüder Grimm daneben gegriffen. Na ja, vielleicht waren sie an dem Tag, als sie sich das ausdachten, besonders grimmig. Kann ja mal passieren. So ist sicher auch das Rumpelstilzchen entstanden, da hatten sie bestimmt eine Sauwut. 

Wenn ich nicht schon so viel mit meinem Blog zu tun hätte, dann würde ich das Aschenputtel glatt umschreiben. So kann das jedenfalls nicht bleiben. 

Montag, 23. April 2012

Ohrabhase

Nein, das war nicht ich, das war Cara. Sie hat dem Schmunzelhasen das Ohr abgebissen. Normalerweise überlebt er Ostern viel länger, manchmal sogar bis Weihnachten, weil Cara doch so tierlieb ist. Aber gestern kannte sie kein Erbarmen.  Das kam so:   
 
Armer Hase
Sie war nachmittags auf den Flohmarkt gegangen und als sie nach Hause kam, sah ich schon, dass irgendetwas so gar nicht nach ihrem Geschmack gelaufen war. Die Falte von der Nase zum Mund so tief wie bei der Kanzlerin, wenn sie sich gegen die Opposition durchsetzen will. Dann kam Caras Attacke. Sie griff sich den Hasen, riss das Papier ab, danach hörte ich dieses schreckliche Knacken und schon waren seine Ohren ab.  Dann setzte sie sich und sagte: „Mist, ich habe es versaut.“ So etwas sagt sie sonst nie, und schon gar nicht in meiner Gegenwart.  Schließlich will sie mir ein gutes Vorbild sein. 

 Bei einer solch aufgeladenen Stimmung wäre es nun völlig falsch zu fragen, was denn passiert sei oder beschwichtigende Worte zu sprechen, wie beispielsweise: „Ach, wird schon nicht so schlimm sein.“ Da heißt es diplomatischer vorgehen. Ich mir also den Karton mit dem Memory-Spiel geschnappt und ganz beiläufig gesagt. „Als du weg warst, habe ich mir die Karten in aller Ruhe angesehen, die sind wirklich super, super schön.“ Pause. Dann habe ich nachgelegt: „Könnten wir vielleicht mal wieder spielen, wenn du Zeit hast.“  Sie gibt nämlich vor, das Spiel für mich gekauft zu haben, damit ich mein Gedächtnis schule, aber unter uns, eigentlich war sie selbst scharf darauf. Sieht ja auch toll aus mit den vielen appetitlichen Abbildungen. Also ich bekomme da immer Hunger. 

Wir haben dann gespielt, sie sehr unkonzentriert, darum habe ich auch haushoch gewonnen.
Caras Stapel
Zottels Stapel
Dabei erfuhr ich so ganz nebenbei, was los war. Sie hatte auf dem Flohmarkt ein Art Déco Likörservice gesehen, wollte aber den Preis des Händlers nicht akzeptieren. Dann ist sie erst mal in ein Café gegangen und hat ihre Finanzen überschlagen. Das Service ging ihr nämlich nicht mehr aus dem Kopf. Also ist sie zu dem Stand zurückgegangen und wollte jetzt auch den Preis zahlen. Da war es weg, das Service, und sie stinksauer. Ein bisschen leid tut sie mir schon, aber im Grunde frage ich mich, was sie mit all den Gläsern will. Sie hat doch schon so viele und außerdem trinkt sie keinen Likör, ihre Freunde auch nicht und ich bekomme nichts Alkoholisches, auch wenn es noch so süß ist.

Samstag, 21. April 2012

Lachse angeln mit Fritz


Heute besuche ich meinen Freund Fritz. Der kommt gerade aus Norwegen zurück. Dort angelt er immer Lachse und bringt mir welche mit. Das nenne ich mal Freundschaft. Bei Cara gibt es ja nur Fischstäbchen. Da ist so ein Lachsfilet natürlich ganz was anderes. Das hat sie mir zwar auch mal gemacht, aber mit Spinat drauf und dann in Blätterteig gehüllt. Ich habe ihr gleich gesagt, die Mühe kann sie sich sparen. Ich liebe es naturbelassen.

Mit Fritz würde ich gern mal eine Fangtour machen. Alaska wäre ein schönes Ziel. Nur in einem Punkt sind wir uns nicht einig, in der Fangtechnik. Ich war mit ihm neulich im Angelgeschäft seines Vertrauens. Zwar habe ich es nicht gezeigt, aber ich habe mich beinahe kaputt gelacht. Was für ein Aufwand, für jeden Fisch einen anderen Blinker, damit sie die Biester erwischen. So kompliziert können auch nur Menschen sein. Machen aus allem eine Wissenschaft. Wir Bären brauchen das alles nicht, wir haben da viel pfiffigere Methoden. Aber davon will mein Freund nichts wissen. Völlig beratungsresistent. Er sagt dann mit ernster Miene, so in der Art wie Altbundeskanzler Helmut Schmidt, wenn er seinen Standpunkt darlegt und keinen Widerspruch erwartet: „Fischers Fritz fischt frische Fische. Frische Fische fischt Fischers Fritz.“ Ja, und was soll man darauf auch noch sagen?

Donnerstag, 19. April 2012

Indien ist noch ein aktuelles Thema

Nach diesem Film spukt Indien nach wie vor noch in Caras Kopf herum. Jetzt hat sie sich diese Sandalen gekauft und die schaut sie immer ganz verliebt an. 
 
Und nicht genug damit. Abends werden hier Räucherstäbchen entzündet und ich kann kaum noch atmen. Schlimm für mich, ganz schlimm. Dann sagt sie auch noch: „Am Ende wird alles gut, und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht das Ende.“ Na, hoffentlich gilt das auch für mich. Doch da verlasse ich mich nicht drauf. 

Also habe ich mich in ihr Schlafzimmer geschlichen, diese Schuhe hervorgekramt und heimlich gegen die Sandalen ausgetauscht.

Ich hoffe, sie merkt, worauf ich hinaus will. Sie träumt nämlich nicht nur von Indien, sondern schaut auch voller Begeisterung Let’s Dance. Dann seufzt sie: „Ach, tanzen, das wäre auch was für mich.“ Aber sich für einen Tanzkurs anmelden, das tut sie nicht. Da muss ich wieder in Aktion treten. Ich glaube, ich werde mal ein Bewerbungsschreiben an RTL schicken. Dass sie nicht prominent ist, macht doch nichts, wenn ich das so richtig nett formuliere, dann werden die schon mal ein Auge zudrücken. Ein bisschen Angst macht mir natürlich Herr Llambi, der ist immer so streng. Arme Cara, hoffentlich fliegt sie nicht gleich in der ersten Runde raus.  Aber ich kann sicher auf meine Leser zählen, die rufen dann für sie an.



Montag, 16. April 2012

Umzug nach Mumbai


Cara war gestern im Kino. „Best Exotic Marigold Hotel” hieß der Film. Als sie nach Hause kam, kickte sie die Schuhe in die Ecke und ließ sich aufs Sofa fallen. Dabei hatte sie diesen verträumten Blick, den sie in die Ferne lenkte, als würde sie gleich wie Hamlet die gewichtigen Worte sprechen: „Sein oder nicht sein, das ist hier die Frage.“ Doch was sie sagte, war weitaus gewichtiger, jedenfalls für mich: „Wenn ich alt bin, dann ziehe ich auch nach Indien, zusammen mit lieben Freunden meines Alters.“ Oha! Wann ist sie alt? In zwei Jahren oder in fünf, in zehn oder in zwanzig? Und mit wem will sie nach Indien? Da fallen mir nur Cathy und Mike ein, die eigentlich Katharina und Michael heißen. Na, und weil sie so anglophil sind, laden sie nicht nur zum High-Tea ein, sondern reisen auch öfters nach Indien. Verkappte Kolonialisten, wenn man mich fragt. Mit ihrer Dia-Show haben sie Cara vor Jahren schon  verrückt gemacht und sie plante damals eine Reise nach Goa. Und jetzt dieser Film. 

Also, Indien ist nichts für mich. Das ist mir zu heiß, ich in meinem dicken Pelz. Und dann das Essen, viel zu scharf für meinen Magen, da verbringe ich ja den halben Tag auf dem Klo. Indien, Mensch, auch wenn die im IT-Bereich ganz weit vorne liegen und ich dort mühelos bloggen könnte, für mich kommt das nicht in Frage. Ich muss mich erst mal beruhigen und dann Cara auf andere Gedanken bringen.

Freitag, 13. April 2012

Honig ist nicht gleich Honig

Heute ist kein guter Tag, weil ja der 13. auf einen Freitag fällt. Cara meint zwar, darauf gäbe sie nichts, das sei alles Aberglaube, genau so wie "Katze von rechts nach links, was Schlechtes bringt's." Ich bin da aber skeptisch.  

Und ich sollte Recht behalten. Wenn der Tag schon mit einem unvollkommenen Frühstück beginnt, bin ich schlecht gelaunt. Es ist ja bekannt, dass wir Bären uns gern am Honig erfreuen. Doch Honig ist nicht gleich Honig und so sind wir als Experten und Gourmets besonders wählerisch. Das haben wir uns von den Restaurantkritikern abgeguckt. Deshalb schaue ich auch so gern „Rach, der Restauranttester“. Mann, macht der die Leute fertig, wenn sie ihm einen Teller vor die Nase setzen und es ihm nicht schmeckt. Die Stirn in tiefe Falten gelegt und dann geht es los mit der Kritik.  

Exakt so war ich heute Morgen auch drauf, als mir Cara den Honig kredenzte. Ein neues Glas. Aha, Lavendelhonig. Den hatte ihr eine Freundin aus dem Provence-Urlaub mitgebracht. Nette Idee, so an sich. Aber ich mag lieber den dicken Nektar von den einheimischen fleißigen Bienchen. Da können sich ihre Artgenossinnen aus der Provence buchstäblich eine Scheibe von abschneiden.

Ich habe dann widerwilligst den Lavendelhonig aufs Toast gestrichen, zumindest hatte ich das vor. Doch der lief mir so schnell vom Löffel, über die Tischdecke und dann auf den Teller, dass für die Scheibe Toast gar nichts mehr am Löffel hing. Vor dem zweiten Versuch habe ich erst mal mit der Serviette auf der Tischdecke herumgerieben. Das brachte meinen Becher mit Milch ganz schön in Schwung. Und ehe ich mich versah, ergoss sich der Inhalt mit einem Schwupps über den Tisch und auch über mich. Wer hätte das gedacht, Zottel im Land, wo Milch und Honig fließen, natürlich an einem Freitag, den 13.?!

Mittwoch, 11. April 2012

Wie Zottel zu Cara kam


Wahrscheinlich brennt nun allen die zweite Frage unter den Nägeln, nämlich wie ich zu Cara kam. Man muss schon sagen, sie trägt den Namen zu Recht, denn sie hat ein gutes Herz gezeigt, als sie in der Einkaufsmeile bei Douglas vorbei kam. Es war ein eiskalter Dezember und mich hatten sie als Bären des vergangenen Jahres als Sonderposten in einen Korb gelegt und nach draußen gestellt, zusammen mit zig weiteren Bären. Erst hat sie noch andere Artgenossen äußerst kritisch betrachtet. Doch ich habe ihr tief in die Augen gesehen und zugezwinkert, immer wieder, ein bisschen so wie Tom Selleck im Vorspann zu Magnum. Das ist ihr nicht entgangen und schon hatte es gefunkt.
 
Vorbei die Erniedrigung und das Leben auf der Straße. Cara hat mich entschlossen in den Arm genommen, strahlend an der Kasse bezahlt und schon ging es ab zu ihr nach Hause, natürlich in einer Hochglanz-Douglas-Tüte, in der auch ein Parfümpröbchen lag. Es war zwar nicht leicht, das Glasröhrchen zu öffnen und schon gar nicht, es wieder zu verschließen. Doch das war mir nur recht. Ich wollte den Geruch der Straße loswerden und schon umgab mich eine Wolke von Eternity, das seinen Namen verdient hat. Und falls meine Leser es noch nicht bemerkt haben, von diesem Duft geht auch etwas Verheißungsvolles aus, für meine Beziehung zu Cara. Das ist doch mal ein schöner Schluss, oder?

Gut eingetütet

 

Dienstag, 10. April 2012

Zottel stellt sich vor

Nun aber zu mir, Zottel. Damit meine Leser ein Bild von mir haben: That’s me! 



Der eine oder die andere – na, wahrscheinlich eher die andere – wird denken, der könnte glatt von Douglas sein. Bingo! Ich bin ein Douglas-Teddy. Jetzt will hoffentlich niemand wissen, aus welchem Jahr ich stamme. Auch Plüschbären geht man bitte mit der Frage nach dem Alter nicht auf die Nerven. Wir haben schließlich alle unsere kleinen Eitelkeiten.

Eier suchen statt bloggen

Eigentlich sollte mein Blog schon Ostern an den Start gehen. Na, das wäre ein dickes Ei geworden, ich, Zottel, unterhalte das World Wide Web am hochchristlichen Feiertag. Hab’s mir aber noch mal genau überlegt. Es hätte sowieso niemand gelesen, weil ja alle, wie auch ich, erst mal die leckeren Schokoladeneier vernaschen mussten. Cara, bei der ich lebe, war nicht geizig. Kann man hier sehen. Das Nest für Zottel:  

Das Nest für Zottel
 
Die Menschen sind schon komisch. Warum müssen sie die Eier erst verstecken? Was ist der Thrill bei dieser Sache? Ich spiele natürlich mit, bin schließlich kein Spaßverderber. Selbstverständlich wusste ich, wo sie das Nest hingelegt hat. So viele Möglichkeiten gab es ja auch nicht. Letztes Jahr hatte sie es unter ihrem Bett versteckt. Das ging in diesem Jahr nicht mehr, weil da ihre Schuhkartons verstaut sind, die in einem Jahr reichlich Zuwachs bekommen haben. Was Frauen so an Schuhen lieben, ich werde es nie kapieren. Doch ich will nicht abschweifen. Also, ich weiter mein Nest gesucht und tapsig und dumm getan. Natürlich sah ich gleich, dass es hinter dem CD-Regal lag. Ich habe aber auf Riesenüberraschung gemimt und dann  – Großzügigkeit ist mein zweiter Name – ihr ein Ei abgegeben. Hier, das rote ist es: