Dienstag, 27. Mai 2014

Liebster Award - Zottel ist sprachlos

Zottel ist sprachlos und fühlt sich geehrt
 
Da Zottel sprachlos ist, darf ausnahmsweise Cara schreiben:
 

Nun habe ich endlich Zeit gefunden, mich für die Auszeichnung "Liebster Award" zu bedanken, den ich für mein Blog erhalten habe. Auserkoren hat mich die Autorin DörtheHuth, die als Coach und Heilpraktikerin (Psychotherapie) und in der Supervision tätig ist und nicht zuletzt zahlreiche Bücher über ihr Fachgebiet geschrieben hat. Danke Dörthe, dass du dabei an mich gedacht hast! 


Nun zu den Fragen zu meiner Person:
1.      Wo würdest du am liebsten leben?
Ich lebe seit vielen Jahren in Hamburg und fühle mich in dieser Stadt so wohl, dass es keinen Ort gibt, wo ich momentan lieber wohnen möchte.     

2.      Wie kamst du auf die Idee für dein Blog?
Es mag verwundern, doch zuerst kam die Form, dann der Inhalt. Eher spielerisch habe ich ein Blog gestaltet aus Neugierde, ob ich das überhaupt hinbekomme. Dabei bin ich auf das Pandabär-Motiv für den Hintergrund gestoßen. Das hat mich inspiriert, Zottel als Kunstfigur zu nutzen und ihm eine Stimme zu geben. Ein Plüschtier spaltet die Gemüter. Die einen finden es albern oder infantil und klicken weg, andere wiederum lassen sich auf Zottels Gedankenwelt ein. Und so sind alle willkommen, die an Zottels Humor, Ideen und Frechheiten Gefallen finden. Er hat inzwischen eine kleine Fangemeinde in meinem Freundes- und Bekanntenkreis. Von seinen Fans stammen auch die plüschigen Akteure (bis auf den Löwen, das Maskottchen des Crédit Lyonnais). Sie tauchen nicht nur im Blog auf, sondern okkupieren inzwischen mein Wohnzimmer. Übrigens, Zottels Zwillingsbruder wurde tatsächlich auf einem Mäuerchen gefunden.

3.      Worüber schreibst du in deinem Blog am liebsten?
Es gibt keine Lieblingsthemen. Was mir im Alltag begegnet, wird darin verarbeitet, unfreiwillig mitgehörte Gespräche in der U-Bahn oder im Wartezimmer des Zahnarztes, ein Online-Artikel über das Hörvermögen von Pflanzen. Was und wie Zottel die Dinge darstellt und wie er sie bewertet, entspricht nicht immer meiner Meinung, aber manchmal schon.   

4.      Was tust du bei einer Schreibblockade?
Zuerst einmal ärgere ich mich darüber. Dann gehe ich spazieren, blättere in einer Zeitschrift, räume eine Schublade auf, vorzugsweise meine Sammlung an Ansichts- und Glückwunschkarten. Doch letztlich hilft immer noch am besten das Clustern. Wenn auch dies nichts nützt, muss ich die Blockade aussitzen. Da ich ein ungeduldiger Mensch bin, fällt mir das schwer. Das Schöne beim Bloggen ist, dass man nicht dem Zwang eines Abgabetermins unterliegt. Wer aber seine Besucher an sich binden will, sollte schon regelmäßig Neues einstellen.   
5.      Wie entspannst du dich am liebsten?
Gab es Belastendes, so löse ich erst einmal ein Sudoku. Da muss ich mich auf die Zahlen konzentrieren und das Gedankenkarussell steht still. War der Tag hektisch, schaue ich mir eine Schmonzette im Fernsehen an und genieße dazu ein Glas Rotwein. Am liebsten entspanne ich aber, wenn ich ein vielversprechendes Buch entdeckt habe. Es darf dann auch gern leichte Kost sein, wie z.B. Krimis. Sie sollen vorzugsweise in Frankreich spielen, denn ebenso wichtig wie die Lösung des Falls und das Mordmotiv sind mir die Beschreibungen des guten Essens und des Weines.   

6.      Wann bist du am kreativsten?
Die Morgenstunden nutze ich für Ablage, Routinearbeiten, etc. Meine kreativste Zeit liegt zwischen 12 Uhr mittags und 19 Uhr abends. Da kann ich am besten formulieren, da geht alles leicht von der Hand. Danach meldet sich bei mir der kleine Hunger, und nach dem Essen wird es wieder beschwerlich, noch Vernünftiges aufs Papier zu bannen. 

7.      Was machst du in deiner Freizeit am liebsten?
Am liebsten treffe ich eine Freundin oder einen Freund. Da ich alleine arbeite, ist es mir wichtig, meine freie Zeit mit lieben Menschen zu verbringen. Meistens gehen wir etwas essen. Es kommt aber auch vor, dass wir uns einen Film anschauen, ins Ballett gehen oder ein Museum besuchen. Auf das gemeinsame Erleben und den Austausch kommt es mir an.

8.      Wer ist dein Lieblingsautor?
Da müsste ich jetzt eine Reihe von Autoren und Autorinnen aufzählen und würde sicher einige vergessen. Im letzten Jahr habe ich neu entdeckt: Karin Nohr (Herr Merse bricht auf) und Nina George (Das Lavendelzimmer). Bitte nur als Beispiele betrachten, es gab viele andere, die fantastisch geschrieben haben, auch Indie-AutorInnen, die „nur“ noch von Verlagen entdeckt werden müssen.   

9.      Was ist dein Lieblingsbuch?
Da gibt es kein bestimmtes Buch, das mir besonders am Herzen liegt. Je nach Stimmung nehme ich das eine oder andere noch mal zur Hand und lese es ein zweites oder drittes Mal. 

10.  Welche Ideen würdest du momentan gerne umsetzen?
Ich lebe nach dem Motto: Wenn du willst, dass Gott lacht, dann mach Pläne. Dennoch würde ich mir gern etwas mehr Zeit für Yoga, zum Schreiben und für andere kreative Aktivitäten nehmen. Helmi Schäfer hat in seinem Blog mal über seine berufliche Tätigkeit sinngemäß geschrieben, er mache nur noch das, wozu er Lust habe. Im ersten Moment dachte ich: Kann er, kann man sich das leisten? Inzwischen bin ich überzeugt, man muss es sich leisten können, um nicht wertvolle Lebenszeit mit unsinnigen oder unliebsamen Aufgaben zu verschwenden. Also arbeite ich an der Umsetzung dieses Leitspruches.   

11.  Was macht dich glücklich?
Es sind die kleinen Dinge, die die Glücksmomente ausmachen: Wenn ich eine Arbeit abgegeben habe, von der ich glaube, dass sie mir gelungen ist; wenn ich beim Schreiben im Flow bin; wenn ich einer Freundin ein Geschenk überreiche und sehe, dass ich genau das Richtige gefunden habe; wenn ich mit Freunden zusammen bin, wir anregende Gespräche führen, viel lachen und auch kontrovers diskutieren. Glücklich macht mich auch ein leckeres Essen in Gesellschaft, am besten in einem schönen (und damit meine ich nicht teuren und edlen, sondern ansprechenden) Restaurant. Dabei belasse ich es mal, doch es fiele mir noch mehr ein ….. 

Ich nominiere für den "Liebster Award":
Silvia Harnisch: Selbstversorgung für Genießer
Kirsten Wendt: Kicos Bloghaus
Dr. Gabriele Beate Hefele: Historiettes Blog-Facetten

Und hier folgen nun meine Fragen an die Nominierten
:
1. Wie kamst du auf die Idee für dein Blog?
2. Worüber schreibst du in deinem Blog am liebsten?
3. Gibt es Themen, die dir besonders am Herzen liegen und über die du unbedingt schreiben musst?
4. Bist du ausschließlich BloggerIn oder schreibst du auch sonst, ist es vielleicht sogar dein Beruf?
5. Wofür bist du deinen Eltern (oder den Menschen, die dich erzogen haben) besonders dankbar?
6. Was war dein Traumberuf als Kind?
7. Was war dein Lieblingsfach in der Schule und was hast du gar nicht gemocht?
8. Nehmen wir mal an, Geld spielt keine Rolle, wohin würdest du sofort reisen?
9. Wann bist du am kreativsten?
10. Was machst du in deiner Freizeit am liebsten?
11. Was liest du, wenn du entspannen möchtest?


  So gebt ihr den "Liebster Award" weiter:
1. Verlinkt die Person, die euch nominiert hat? In diesem Fall mit: Zottel bloggt
2. Beantwortet meine elf Fragen.
3. Wählt Blogs aus und nominiert diese.
4. Teilt den Bloggern mit, dass ihr sie nominiert habt.
5. Denkt euch elf Fragen aus, die ihr den Blogs stellt, die ihr nominiert habt. Viel Freude dabei!



Dienstag, 20. Mai 2014

Cara im Glück - im Prinzip


Seit kurzem joggt Cara. Eigentlich walkt sie. Begründung: Das ist schonender für die Gelenke. Wahrheit: Beim Joggen kommt sie zu schnell außer Atem. Doch zumindest tut sie was für ihre Kondition, bringt die Glückshormone auf Trab und fährt ihren Blutdruck runter, der sie so leicht aus der Haut fahren lässt. Wenn sie ihre kurzen Runden dreht, ist es für mich die Chance, mal wieder zu bloggen. Nur fürchte ich, das war heute die letzte Chance für längere Zeit.

Soeben kam sie nämlich von ihrer Runde zurück. Hochroter Kopf. Also vom Walken kann das nicht sein, sagte ich mir. Und damit lag ich richtig. Nicht das Tempo hatte ihren Puls beschleunigt, sondern der Hundehaufen, in den sie getreten war. Schon als sie die Treppe hinaufgestampft kam, hatte ich gehört: „Nee, nee, eine Unverschämtheit ist das. Da kackt so ein Hund mitten auf den Weg, direkt neben das Verbotsschild.“ Pause, schnaufen. „Und Frauchen oder, man weiß es ja nicht so genau, Herrchen schert sich einen Dreck darum, scheißt quasi auf die Verordnung. Wie der Herr, so’s Gescherr!“ Solch drastische Worte kommen ihr nur selten über die Lippen, doch dann ist Vorsicht geboten.

Nun, ich gebe zu, Caras Auftritt wurde von einer Duftwolke begleitet, die zweifellos nicht aus einer Parfümerie stammte. Dennoch versuchte ich, sie zu beschwichtigen. „Aber das kann man doch wieder wegmachen.“ „Klar, kann man das wegmachen, aber man muss es erst gar nicht da hinmachen. Hier geht es ums Prinzip!“ Dann verschwand sie im Badezimmer mit ihren weißen Sneakers, auf die sie so stolz ist, die aber schon seit langem nicht mehr richtig schön sind und somit auch nicht mehr schön waren, bevor sie in den Haufen getreten ist.
These shoes are made for walking

Und sie schimpfte hinter verschlossenen Türen weiter. Vergessen all die Likes, die sie bei Facebook wie eine Duftmarke zu jedem Hundefoto gesetzt hatte. 

Nach einer guten Viertelstunde erschien sie wieder auf der Bildfläche, die geduschten Schuhe angewidert von sich weghaltend und Richtung Balkon tapsend. Da guckte das Bärle um die Ecke und sagte: „Cara, musch de net gräme, bisch ens Glück dabbd.“ „Ach, Glück isch des?“, äffte sie das Bärle nach. „Na, da möchte ich nicht erleben, was Pech ist!“
.... und er wollte ihr doch nur was Liebes sagen

Donnerstag, 1. Mai 2014

Einmal Freiburg und zurück


Es war ein Fehler, so intensiv an meinen Memoiren zu schreiben. Cara hatte schon recht, als sie meinte: „Memoiren? Wer hat dir denn den Floh ins Ohr gesetzt?“. Und in der Tat, der Flow hatte mich fest im Griff und ich habe mich so gut wie gar nicht mehr um meinen Bruder gekümmert.  

Meine Leser erinnern sich vielleicht, dass Heinrich schon einmal spurlos verschwunden war. Da hatte er seinen großen Auftritt. Nun war das Ganze nicht so spektakulär, sieht man einmal davon ab, dass ich nicht bemerkt habe, dass er ein ganzes Wochenende weg war. Weg heißt, er war bei Jens. Nur zur Erinnerung, das ist der Junge, bei dem er früher gelebt hat und der nun kein kleiner Junge, sondern ein junger Mann ist und studiert. Erst wohnte er in München und nun in Freiburg. Manchmal hat Heinrich noch Sehnsucht nach Jens. Das passiert immer dann, wenn er nicht genug Beachtung findet, vor allem von mir nicht. 

Also hat er sich aufgemacht zu Jens Eltern und gefragt, ob sie ihn bei ihrer nächsten Fahrt zu Jens mitnehmen. Ganz klar, dazu hätte ich mich nicht herabgelassen. Wer mich einmal vor die Tür setzt,  bei dem klopfe ich doch nicht mehr an. Aber mein Bruder kennt da keinen Stolz. 

So sind sie alle gemeinsam zu Jens kutschiert. Der hat sich scheinbar gefreut, Heinrich wiederzusehen. „Ach, wie süß, da bringt ihr mir den ollen Heinrich mit“, hat er zu seinen Eltern gesagt. „Den ollen Heinrich“ hat er gesagt, nicht etwa „meinen lieben Heinrich“. Da wäre bei mir schon zappenduster gewesen. Doch damit nicht genug. Auf Jens Bett thronte inzwischen Konkurrenz.
Der Neue auf seinem Bett
 
Doch auch das hat meinen Bruder nicht aus der Fassung gebracht. Die beiden Bären fanden schnell ein Gespräch und schmiedeten einen Plan. Das Freiburger Bärle fühlte sich bei Jens nämlich nicht so wohl, wie es auf den ersten Blick schien. Er war ein Geschenk von dessen Freundin Corinna. Nur halbherzig und ihr zuliebe durfte er auf dem Bett sitzen. Kamen Jens Freunde zu Besuch, dann flog er in hohem Bogen in den Kleiderschrank. Auf jeden Fall hatte es nicht vieler Worte bedurft, bis Jens zustimmte, dass Bärle mit in den hohen Norden durfte. Keine geheime Aktion mit Verstecken in Heinrichs Rucksack, sondern ganz legal bei uns eingezogen. 

Als Cara das Freiburger Bärle sah, sagte sie erst mal nichts, was bei ihr eher selten vorkommt. Nachdem sie ihn kritisch beäugt hatte, kam nur: „Komisch, irgendwie hat er recht dicke Füße, aber ziemlich kurze Arme“. „Tja“, sagte da mein Bruder, „so wird er auch nur die in die Arme schließen, die ihm nahestehen.“
Heinrich verteidigt seinen neuen Freund
 
Dann wandte er sich ab und den Kochbüchern zu. Jetzt gibt es bei uns am Freitag immer Maultaschen statt Ravioli und der Parmaschinken musste dem Schwarzwälder weichen. Und zu unserer aller Belustigung wird nun Cara angelernt, Spätzle zu schaben.  

Eine gewisse Fürsorglichkeit, und nicht nur in kulinarischen Dingen, kann man meinem Bruder nicht absprechen.
Bäriges Triumvirat