Mein Bruder wirkt jünger in seinem hellen Fell |
Die letzte Zeit war nicht einfach
für mich. Viele hörte ich sagen: „Guck mal, wie grau Zottels Fell
geworden ist.“ Andere meinten: „Der Zottel hat ganz schön graues Fell,
so im Vergleich zu seinem Bruder. Da sieht man mal, wie unterschiedlich schnell
sie altern.“ Diese Bemerkungen haben mir sehr zu denken gegeben und auch ein
bisschen Angst gemacht.
Schließlich habe ich Cara gefragt, ob ich denn bald in ein Teddy-Altenpflegeheim müsste. Sie hat mich mit großen Augen angesehen und gar nicht verstanden, was ich meinte. Da habe ich noch etwas nachgelegt und anders gefragt, möglichst feinfühlig natürlich: „Also ich meine nur mal so… Es könnte ja eines Tages passieren, was wir natürlich nicht hoffen wollen, dass du stirbst. Und was wird dann mit mir? Wo komme ich hin? Wer sorgt für mich?“ Das hat sie kapiert und ganz cool geantwortet: „Ach, Zottel, mach dir da mal keine Gedanken. Einige meiner Freunde oder Nachbarn würden dich nehmen und da hättest du es auch gut.“ Also, wenn ich die Wahl hätte, würde ich am liebsten – natürlich nur zusammen mit Heinrich – zu Maria ziehen, mit der ich vor zwei Jahren nach Italien gereist bin. Diesen Wunsch habe ich auch gleich angemeldet. Cara hat erst geschmunzelt und dann mit ernster Miene gesagt, da sei Marias nächster Burnout schon mal vorprogrammiert. Das fand ich nicht sehr sensibel. Ich hatte ein ernstes Thema angesprochen, das mir schwer auf der Seele liegt, und sie unterstellt mir einfach so, dass ich Menschen in ein seelisches Tief manövrieren könnte.
Schließlich habe ich Cara gefragt, ob ich denn bald in ein Teddy-Altenpflegeheim müsste. Sie hat mich mit großen Augen angesehen und gar nicht verstanden, was ich meinte. Da habe ich noch etwas nachgelegt und anders gefragt, möglichst feinfühlig natürlich: „Also ich meine nur mal so… Es könnte ja eines Tages passieren, was wir natürlich nicht hoffen wollen, dass du stirbst. Und was wird dann mit mir? Wo komme ich hin? Wer sorgt für mich?“ Das hat sie kapiert und ganz cool geantwortet: „Ach, Zottel, mach dir da mal keine Gedanken. Einige meiner Freunde oder Nachbarn würden dich nehmen und da hättest du es auch gut.“ Also, wenn ich die Wahl hätte, würde ich am liebsten – natürlich nur zusammen mit Heinrich – zu Maria ziehen, mit der ich vor zwei Jahren nach Italien gereist bin. Diesen Wunsch habe ich auch gleich angemeldet. Cara hat erst geschmunzelt und dann mit ernster Miene gesagt, da sei Marias nächster Burnout schon mal vorprogrammiert. Das fand ich nicht sehr sensibel. Ich hatte ein ernstes Thema angesprochen, das mir schwer auf der Seele liegt, und sie unterstellt mir einfach so, dass ich Menschen in ein seelisches Tief manövrieren könnte.
Ganz anders verhielt sich
Zottelinchen. Hätte ich von ihr gar nicht erwartet, da sie sonst nur Tanzen im
Kopf hat.
Zottelinchen spricht zu mir |
Sie hörte auf, Pirouetten zu drehen, setzte sich neben mich und
flüsterte mir ins Ohr: „Dein Fell ist so
grau wie deine Gedanken. Wie außen, so auch innen, wenn du verstehst, was ich
meine. Dagegen solltest du was tun, und das ist ganz einfach, denn du bist
nicht älter als dein Bruder. Du musst dich nur mal waschen, dann wird dein
Fell heller und deine Gedanken werden es auch.“ Schon hielt sie mir ihre kostbare Seife hin, die sie in einem hübschen Kästchen hütet wie
einen Schatz.
Zottelinchens Schatz-Seife |
Was sollte ich tun? Ich nahm ein Stück, ging unter die Dusche und
habe tüchtig geschrubbt. Hier ist das Ergebnis:
Mein Fell nach dem Duschen - grau |
Ich habe eben doch ein graues
Fell. Nun mache ich mich auf die Suche nach einem eventuellen neuen Zuhause, wo
man für mich sorgt. Einige von Caras Facebook-Freunde kämen infrage. Vielleicht
nimmt mich ja die Uschi. Leider hat sie einen Hund und das macht mir Angst.
Besser wäre es, ich käme im Fall der Fälle zu Maik. Denn wer die Bären Rottel, Lottel
und Mottel liebt, der liebt auch mich.