Sonntag, 14. Oktober 2012

Friedensnobelpreis für Europa


Zottel und die Preisverleihungen im Fernsehen
Ich gucke gerne Preisverleihungen im Fernsehen. Neulich war es jedoch etwas traurig beim Deutschen Fernsehpreis, weil Dirk Bach kurz vorher gestorben war. Da konnte sich dann keiner so richtig freuen und fröhlich sein. Das versteht man ja. Dirk Bach war aber auch zu komisch. Ich habe gern die Sendung Lukas geguckt, wenn er als Flora, die Fledermaus, zu sehen war. Das Dschungelcamp mochte ich allerdings nicht, weil das manchmal ganz schön eklig war. Darf ich gar nicht dran denken.

Doch zurück zu den Preisen, wo es immer so festlich zugeht. Alle haben sich piekfein angezogen, vor allem die Frauen. Und wenn dann jemand den Preis bekommt, tut er oder sie völlig überrascht und kriegt manchmal kein Wort mehr heraus, wenn es um die Dankesrede geht. Da denke ich oft, Mensch, der kann noch nicht mal bis drei zählen und im Film hat er doch so schön den Text auswendig gewusst. Da bin ich dann richtig platt. Beim näheren Überlegen ist es aber klar, es macht schon einen Unterschied, ob jemand einen Text quasi vorgekaut bekommt oder sich selbst etwas ausdenken muss.

Vorgestern war nun ein ganz besonderer Tag. Es wurde der Friedensnobelpreis verliehen. Mich wundert ja, dass der nach Nobel benannt wurde, schließlich war das der Erfinder des Dynamits und damit wurde schon so einiges in Schutt und Asche gebombt. Aber da hat wohl noch niemand so richtig drüber nachgedacht, denn sonst wird doch vieles gern umbenannt. Beispielsweise heißt das Arbeitsamt seit einigen Jahren Agentur für Arbeit, weil es irgendwie moderner klingt. Und ein Teil des Deutschen Gewerkschaftsbundes bekam den Namen Verd.i. Schon denkt jeder an den Gefangenenchor aus Nabucco. Das nenne ich mal eine pfiffige PR. Dauert noch ein bisschen, dann kommen die in Oslo auch auf so eine Idee. 
 
Nun ist es ja so, dass den Friedensnobelpreis meistens eine Person erhält, wie Albert Schweitzer, Willy Brandt, Lech Walesa, Mutter Teresa oder Nelson Mandela. Und nicht zu vergessen Theodor Roosevelt, der ja für alle Teddys dieser Welt von großer Bedeutung ist. In diesem Jahr war nun eine Organisation an der Reihe. Da habe ich aber sehr gestaunt. Klar, haben Ärzte ohne Grenzen oder das Rote Kreuz auch diesen Preis bekommen, aber das leuchtet schließlich ein. Sie sind immer helfend und friedlich unterwegs. Doch nun erhielt die Europäische Union die Auszeichnung. Habe ich da was falsch verstanden? Im Moment ist doch nicht Friede, Freundschaft, Eierkuchen zwischen den Ländern angesagt. Griechenland ist sauer, aus Italien kommen böse Bemerkungen von Herrn Berlusconi. Ist bei 27 Staaten gar nicht einfach, alle unter einen Hut zu bekommen. Jetzt hoffe ich, dass sie dieser Preis dazu bringt, sich zu vertragen und zusammenzuhalten, auch wenn das Geld mal wieder vorne und hinten nicht reicht.

Man kann ja mal ein bisschen nachhelfen, damit sich alle gleich behandelt fühlen. Denn wer sich das Emblem genauer ansieht, zählt  nur 12 Sterne. Da hat der Designer es sich aber schön einfach gemacht. Es sollten doch 27 sein, für jedes Mitglied einer. Wäre doch gerecht. Da könnte man sich ruhig an den USA und deren Flagge ein Beispiel nehmen. Wird ja sonst alles nachgeäfft, was aus Amerika kommt. Also habe ich mir blaues Papier, Schere und die Sternchen geschnappt, die noch aus der letzten Advent-Bastelaktion hier herumliegen. Blöde nur, dass lediglich neun übrig waren. Das ist jetzt keine faule Ausrede, weil ich mir die Mühe nicht machen will. Es ist einfach nur so, dass heute Sonntag ist und ich keine Sternchen zum Aufkleben kaufen kann. So sieht es aus.