Sonntag, 7. Juli 2019

Zottel reklamiert die Schokolade und noch mehr

Zottel und Heinrich - das Dream-Team

Eigentlich hätte ich es ja von meinem Bruder, diesem Essensallwissenden, erwartet, dass er mich darauf aufmerksam macht. Heute ist der Tag der Schokolade. Aber er war gerade mit etwas anderem Kulinarischen beschäftigt. Vielleicht sollte er sich mal bei einer Facebook-Freundin von Cara informieren, wie man all diese Tage katalogisiert oder er hätte sich ihr Buch zu diesem Thema kaufen sollen, dann wäre die Panne nicht passiert. 

So sitzen wir hier ohne Schokolade herum und können den Tag nicht feierlich begehen. Cara meinte tröstend: „Wir holen das nach.“ Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich diesen Satz hasse. Man hat nur ein Leben – jedenfalls glaube ich das – und da ist jeder Tag einmalig. Darum bin ich auch explodiert: „Wie und wann bitte, liebste Cara, sollen wir diesen Tag nachholen? Wenn wir im kühlen Grab liegen und nichts mehr schmecken?“ Bei meinem dicken Fell sieht man es ja nicht, aber ich bin puterrot angelaufen vor Zorn. 

Ich weiß, es war etwas übertrieben, aber manchmal gehen mit mir die Pferde durch. Mein Ausbruch hat aber seine Wirkung nicht verfehlt. Cara versprach zerknirscht: „Zottel, ich kaufe euch morgen diese kleinen, leckeren Schokoladen-Gugelhupf aus dem Elsass, die auch mein Weinhändler im Sortiment hat.“ Ha, da war ich schon einen Schritt weiter. Die kleinen runden Dinger sind nämlich köstlich. Aber ich legte noch eine Schippe drauf: „Ja, so holen wir den heutigen Tag nach. Und da morgen ein neuer Tag ist, kannst du gleich noch aus dem Nachbargeschäft ein paar Brownies mitbringen.“ 

Ich finde, das hatte ich ziemlich geschickt eingefädelt. Mein Bruder sah mich an, legte eine Pfote über die Augen und schüttelte den Kopf. Als Cara den Raum verließ, flüsterte er mir zu: „Ganz dünnes Eis, Zottel, ganz dünnes Eis.“ Ich war verdutzt und fragte: „Was ist den falsch daran? Klingt doch alles logisch, oder?“ -  Schon, nur morgen ist der Sei-noch-mal-Kind-Tag. Wenn Cara das spitz kriegt, möchte ich nicht wissen, was uns blüht. Möchtest du sie als Kind erleben?“ Ich hatte da scheinbar andere Fantasien als mein Bruder und wurde ganz euphorisch: „Heinrich, wenn sie noch mal zum Kind wird, dann werden wir gehätschelt und gestreichelt und dürfen bestimmt sogar mit in ihr Bett.“ Mein Bruder schüttelte wieder den Kopf: „Ja, und wenn die Uhr dann Mitternacht schlägt, wird sie wieder erwachsen und es heißt: „Jetzt aber raus mit euch! Du kennst doch Cara.“ 

Typisch mein Bruder, immer ängstlich. „Heinrich, den Rausschmiss überstehen wir mit einem Lächeln, denn schon morgen werde ich ihr sagen, was sie sicher nicht weiß: am 10. Juli ist der Teddybär-Picknick-Tag. Da kann sich schon mal darauf vorbereiten und uns ein großes – nicht so ein kleines wie auf dem Foto – Rotkäppchen-Körbchen packen, denn es gibt hier einige von unserer Art und die wollen alle was Leckeres essen und trinken. 
Sie alle kommen mit zum Teddybär-Picknick-Tag
 Wie viele Bären kommen mit zum Picknick? Wer errät die richtige Zahl?