Sonntag, 16. Dezember 2012

Schlau oder selbstlos zu Weihnachten schenken

Allmählich wird es Zeit, über Weihnachtsgeschenke nachzudenken. Damit sage ich meinen Lesern sicher nichts Neues. Ich jedenfalls gehöre nicht zu denen, die  am 24. Dezember in aller Eile irgendetwas kaufen. Ich überlege sorgfältig, was gefallen könnte und auch wie viel Geld ich habe. Da ich in der letzten Zeit sehr sparsam war, kommen da fast 50 Euro zusammen. Nun, ich will ehrlich sein, bis vor einigen Tagen kamen die dabei heraus. Dann habe ich mir ein Schreibcoach-Buch gekauft, damit ich für meine Leser noch spannender berichten kann. Cara hätte solch ein Buch auch bitter nötig, doch wenn sie besser schreiben lernt, dann will sie auch öfter an den PC und ich komme gar nicht mehr zum Zuge. Also das kam als Geschenk schon mal nicht in Frage.

Aber ein Buch wäre keine schlechte Idee, denn sie liest gerne. Und wer liest, kann nicht gleichzeitig schreiben. Vor ein paar Tagen saß sie mit ihrem Kindle auf dem Sofa und merkte gar nichts mehr. Das ist immer so, wenn sie einen Krimi vor der Nase hat. In diesem ging es um einen Restaurantkritiker (nicht um Herrn Rach, denn die Geschichte ist schließlich ausgedacht) und wenn es um Essen und Trinken geht, ist sie hin und weg. So standen neben ihr auch eine Tasse Tee und ein Teller mit Lebkuchen. Die Kekse waren schnell aufgefuttert, das war für mich gar kein Problem. Nur der Tee wurde allmählich kalt. 

Sofort fiel mir ein noch besseres Geschenk ein. Wenn meine Leser jetzt denken, ich hätte an Süßigkeiten gedacht, weil sie die mit mir teilen würde, dann hat man mich falsch eingeschätzt. Schließlich soll man selbstlos und nicht schlau schenken. Also bin ich gestern los und habe für sie Tee besorgt, einen Muntermacher für den frühen Morgen. Unter uns, das ist bei ihr auch nötig. Dann einen Tee für einen wachen und klaren Geist für den Nachmittag. Damit habe ich sicher nichts falsch gemacht. Und – aller guten Tees sind drei einen Gute-Nacht-Tee, damit sie nicht noch so lange abends Krimis liest und morgens nicht aufstehen will. Und jetzt kommt der Clou und darauf bin ich sehr, sehr stolz. Cara sammelt Teedosen und ich habe diese drei Exemplare mit den wunderschönen Motiven gefunden. Ich glaube, das wird eine Riesenüberraschung. 

Teedosen mit schönen Motiven
 
Leider habe ich mich mit der Aktion in eine dumme Lage gebracht. Nein, ich habe nicht zu viel Geld ausgegeben. Doch als ich den Tee gekauft hatte, fragte die Verkäuferin, ob sie mir die Dosen hübsch verpacken solle. Ich wollte sie aber doch fotografieren und meinen Lesern zeigen, also habe ich nein gesagt. Und nun muss ich sie selbst in Papier wickeln und eine schöne Schleife binden, und darin bin ich nicht sehr geschickt. Das habe ich nun von meiner Selbstlosigkeit. Hätte ich doch bloß einen Krimi gekauft!