Donnerstag
gab es den Fernsehfilm „Molly & Mops – Das Leben ist kein Gugelhupf“. Ich
habe ihn mir aber nicht bis zum Ende angesehen, denn der Mops konnte sprechen
und ich halte nun mal nichts davon, wenn Tiere vermenschlicht werden. Bei
Gugelhupf habe ich mich natürlich sofort an Silvie und Robert erinnert und ihre
Reise ins Breisgrau und nach Colmar, wo Madame Toddier eine Boulangerie
betreibt, in der es die unterschiedlichsten Sorten an Gugelhupf gibt. Ich weiß
nicht, ob ich telepathische Fähigkeiten habe oder ob es Zufall war, genau
in dem Augenblick schellte das Telefon und Robert meldete sich von der Reise
zurück. Ich solle zusammen mit Cara mal zu ihnen kommen, am besten gleich.
Gleich passte es Cara aber nicht, sie musste arbeiten. Das passte nun aber mir
nicht, denn ich habe darauf spekuliert, dass sie mir einen Gugelhupf
mitbringen. Aber was will man machen, manchmal muss man eben geduldig sein und
sich in sein Schicksal fügen.
Also
sind wir gestern zu den beiden hinübergegangen, natürlich nicht als Freeclimber.
Wäre auch nicht so Caras Ding gewesen. Sport ist ihre Sache nicht. Also nahmen
wir den legalen Weg, die Treppe, immer schön Stufe für Stufe im Rhythmus von Gugel-hupf,
Gugel-hupf, Gugel hupf, hupf, hupf.
Dann
kam aber die Überraschung. Ich weiß noch immer nicht, was ich sagen soll. Ein
Foto sagt mehr als alle Worte.
Das
Mitbringsel ist, wie man sieht, kein Gugelhupf, sondern Zottelinchen, zumindest
ist das der Name, den Silvie und Robert ihr gegeben haben. Sie ist mir noch
etwas fremd und gibt Rätsel auf. Warum trägt sie mitten im Sommer diesen dicken
Schal und eine Kopfbedeckung, die aussieht wie eine
Ganzjahres-Weihnachtsmütze? Als ich sie fragte, ob sie die nicht mal absetzen
oder wenigstens den Schal ablegen wolle, hat sie nur geantwortet: „Nein, ist
cool.“ Ich würde eher sagen, es ist heiß. Ein bisschen nervt mich ihre
Einsilbigkeit, aber ich muss wohl Geduld haben. Vielleicht ist sie ja etwas
verschreckt und muss sich erst an ihr neues Zuhause gewöhnen. Bei mir ging das
schneller. Aber jeder ist eben anders.
Zottel und Zottelinchen |
Also habe
ich meine Honigbonbons geholt und sie mit ihr geteilt, ganz gerecht. Ihre
Reaktion: „Danke, nicht so viele.“ Schon verstanden, sie hat Angst zuzunehmen.
Sie ist aber auch sehr schlank und wahrscheinlich stolz darauf. Darum habe ich sie
gefragt, wie sie das denn mache, so eine tolle Figur zu behalten. Da hat sie
nur gesagt: „Zumba“. Okay, sie tanzt gerne. Eigentlich bin ich ja ein Tanzbär
im ureigensten Sinne. Mir muss man schon heiße Kohlen unter die Füße legen,
damit ich mich bewege. Doch Rumba, Samba, sich gemütlich in den
Hüften wiegen, den Latino geben, das kriege ich schon hin. Da werde ich uns
Montag gleich mal zu solch einem Kurs anmelden. Ich wette, das gibt einen
tollen Überraschungseffekt.