Freitag, 13. April 2012

Honig ist nicht gleich Honig

Heute ist kein guter Tag, weil ja der 13. auf einen Freitag fällt. Cara meint zwar, darauf gäbe sie nichts, das sei alles Aberglaube, genau so wie "Katze von rechts nach links, was Schlechtes bringt's." Ich bin da aber skeptisch.  

Und ich sollte Recht behalten. Wenn der Tag schon mit einem unvollkommenen Frühstück beginnt, bin ich schlecht gelaunt. Es ist ja bekannt, dass wir Bären uns gern am Honig erfreuen. Doch Honig ist nicht gleich Honig und so sind wir als Experten und Gourmets besonders wählerisch. Das haben wir uns von den Restaurantkritikern abgeguckt. Deshalb schaue ich auch so gern „Rach, der Restauranttester“. Mann, macht der die Leute fertig, wenn sie ihm einen Teller vor die Nase setzen und es ihm nicht schmeckt. Die Stirn in tiefe Falten gelegt und dann geht es los mit der Kritik.  

Exakt so war ich heute Morgen auch drauf, als mir Cara den Honig kredenzte. Ein neues Glas. Aha, Lavendelhonig. Den hatte ihr eine Freundin aus dem Provence-Urlaub mitgebracht. Nette Idee, so an sich. Aber ich mag lieber den dicken Nektar von den einheimischen fleißigen Bienchen. Da können sich ihre Artgenossinnen aus der Provence buchstäblich eine Scheibe von abschneiden.

Ich habe dann widerwilligst den Lavendelhonig aufs Toast gestrichen, zumindest hatte ich das vor. Doch der lief mir so schnell vom Löffel, über die Tischdecke und dann auf den Teller, dass für die Scheibe Toast gar nichts mehr am Löffel hing. Vor dem zweiten Versuch habe ich erst mal mit der Serviette auf der Tischdecke herumgerieben. Das brachte meinen Becher mit Milch ganz schön in Schwung. Und ehe ich mich versah, ergoss sich der Inhalt mit einem Schwupps über den Tisch und auch über mich. Wer hätte das gedacht, Zottel im Land, wo Milch und Honig fließen, natürlich an einem Freitag, den 13.?!