Montag, 16. September 2019

Eine neue Herausforderung für Zottel


Zottel auf der Suche nach neuen Aufgaben

Meine Leser haben sich vielleicht gewundert, dass ich so lange nichts gepostet habe. Doch das geschah aus gutem Grund. Ich habe nach anderen Herausforderungen gesucht, im Grunde schon lange. Lange Zeit, bevor z.B. Thomas Gottschalk merkte, das könne im Leben noch nicht alles gewesen sein, nun Bücher schreibt und seine Erkenntnis bei Markus Lanz, auf dem Roten Sofa und in der NDR-Talkshow zum Besten gibt.

Ich schreibe ja schon länger als Thomas Gottschalk und so musste auch für mich mal was Neues her. Also hatte ich – und das liegt nun bereits drei Jahre zurück – meine Sed-Card bei diversen Model-Agenturen hinterlegt. Was Frauen mit Ü50 oder gar Ü60 können, nämlich ihre Falten in Szene setzen lassen und das als gelebtes Leben vermarkten, wollte ich auch tun. Nun habe ich zwar keine Falten, aber mein zotteliges Fell sollte reichen. Denkt Bär so. Aber während der drei Jahre ist nie eine Anfrage für ein Shooting gekommen. Das hat mich schon deprimiert.

Doch wie sagt Cara immer so weise: Wenn sich irgendwo eine Tür schließt, springt irgendwo ein Fenster auf. Oder so ähnlich lautet ihre Lebensweisheit. Und so geschah es auch mir in diesem Sommer.

Cara hatte mich in die Bärenklinik gebracht, weil die Brandwunde an einer meiner Pfoten immer wieder juckte und unter dem Fell gerötete Haut zu sehen war. Ihr erinnert euch sicher, dass ich mich mal am Backofen verbrannt hatte.
Schmerzhafte Brandwunden
Die nette Ärztin meinte aber, das sei mit einer Salbe, die man regelmäßig auftragen muss, wieder hinzubekommen. Cara war erleichtert und ich auch. Kann man sich ja vorstellen. Hätte schließlich auch Hautkrebs sein können.

Auf der Rückfahrt von der Klinik kamen wir an einem Restaurant vorbei, das neben vielen anderen Gerichten nachmittags auch Kuchen anbietet, dem Cara nicht widerstehen kann. Wir also rein in den Laden. Cara bestellte sofort Tee, Kakao und je ein Stück superleckeren Käsekuchen, den wir auf der Terrasse genießen wollten. 

Also setzten wir uns in die Sonne und ließen es uns schmecken. Das Mädchen vom Nachbartisch guckte mir immer wieder auf den Teller und sagte: „Ach, Mama, guck mal, ist der nicht süß?“ Dass das Kind nicht den Kuchen, sondern mich meinte, war mir sofort klar. Die Bedienung, die an unseren Tisch kam und sich vergewisserte, dass alles in Ordnung sei, hielt auch einen Moment inne und fragte: „Oh, darf ich wohl von dem Bären mal ein Foto machen?“ Cara stimmte zu und ich natürlich auch. Sie hörte gar nicht mehr auf, mit ihrem Smartphone von mir Bilder zu machen. Ich kam kaum dazu, meinen Kuchen zu essen. Doch das Ganze sollte ein Nachspiel haben.

Als Cara das nächste Mal mit einer Freundin dort aufkreuzte, um Tapas zu essen und ein Glas Wein zu trinken, fragte die Bedienung mit großer Enttäuschung in der Stimme: „Wo hast du denn deinen niedlichen Bären gelassen?“ – Cara konnte gar nicht so schnell antworten, denn sie hatte sich gerade ein großes Stück Tortilla in den Mund geschoben, da kam auch schon der Geschäftsführer und meinte, sie würden gern noch weitere Fotos von mir machen – diesmal ganz professionell von einem Fotografen – und mich in eine Werbekampagne für das Weihnachtsgeschäft und ihre Coupons einbinden. Cara konnte es gar nicht fassen und bestellte sich vor Freude oder aus Eitelkeit – schließlich bin ich ihr Bär – noch ein Glas Wein, was natürlich aufs Haus ging.

Als sie spät in der Nacht nach Hause kam, hat sie mich geweckt und mir die Neuigkeit sofort erzählt. Ich konnte es erst gar nicht glauben und dachte, sie hätte vielleicht zu viel Wein getrunken. Also fragte ich am nächsten Morgen beim Frühstück noch mal, ob das wirklich stimmt. Sie nickte nur stumm, denn sie hatte schon wieder den Mund voll, diesmal mit Marmeladenbrot.

Falls ihr an meiner Geschichte zweifelt, dann klickt auf diesen Link.