Samstag, 28. November 2015

Advent, Advent, die Lampe brennt


Noch vier Wochen bis Weihnachten. Da sollte es hier aber schmuck vorweihnachtlich zugehen. Bei mir gibt es nun kein Halten mehr. Das sind schließlich die Sternstunden für Engel, Rentier und Nikolaus. Und schon nachmittags wird eine Kerze angezündet. Bei uns sind es gleich mehrere. Da wird sich nicht an alte Rituale gehalten, nach dem Motto: erst eins, dann zwei, dann  drei, dann vier. Pustekuchen! Licht und Helligkeit müssen her, sobald es draußen schummrig wird.
Mit Lichtern wird nicht gespart

In diesem Jahr gab es noch etwas Neues. Ich mag zwar Märchen, glaube aber nicht, dass sie irgendetwas mit der Wirklichkeit zu tun haben. Mein Bruder meint, ich sei ein Skeptiker. Und in der Tat musste ich zugeben, was vor mir stand, sah dann doch ein bisschen aus wie Aladins Wunderlampe, der gleich ein Dschinn entsteigen und Wünsche erfüllen könnte.
Die Wunderlampe
 
Doch aus der Lampe stieg nur eine große Flamme empor, die neckisch züngelte. Als mein Bruder das sah, meinte er: „Aber das Olympische Feuer soll doch erst 2024 nach Hamburg kommen, wenn überhaupt! Steht doch alles noch gar nicht fest. Warum diese Eile?“ Cara hat nur den Kopf geschüttelt, dabei gegrinst und das Feuer wieder gelöscht. 

Wir haben dann der hübschen Lampe keine Beachtung mehr geschenkt, bis uns ein Duft nach Apfelsinen, Zimt und Kardamom in die Nase stieg.
Der verführerische Duft der Gewürze

Da haben wir die Wunschlampe wieder erstaunt angestarrt und uns doch ein bisschen wie zu Gast bei Scheherazade gefühlt. Mein Bruder, ganz betört von dem Duft, seufzte: „Ach ja, all diese Gewürze, die so gesund sind und ein Essen schmackhaft machen.“ Und während er das so sehnsuchtsvoll sagte, strich er versonnen über den dicken Bauch der Lampe. Cara sah das und meinte: „Nun gut, wenn ich heute Abend mit Biggie in unser liebstes orientalisches Restaurant gehe, verstecken wir euch in unseren großen Taschen. So bekommt auch ihr eine Chance auf Leckereien aus dem Morgenland.“ Wir blickten uns verwundert an, denn so milde und großzügig gestimmt ist Cara nicht alle Tage. Mein Bruder sah mich verschwörerisch an und flüsterte mir zu: „Ich glaube, wir sollten  sehr liebevoll mit dieser Lampe umgehen und sie öfters mal streicheln.“