Noch vier Wochen bis Weihnachten.
Da sollte es hier aber schmuck vorweihnachtlich zugehen. Bei mir gibt es nun
kein Halten mehr. Das sind schließlich die Sternstunden für Engel, Rentier
und Nikolaus. Und schon nachmittags wird eine Kerze angezündet. Bei uns sind es
gleich mehrere. Da wird sich nicht an alte Rituale gehalten, nach dem Motto: erst
eins, dann zwei, dann drei, dann vier.
Pustekuchen! Licht und Helligkeit müssen her, sobald es draußen schummrig
wird.
Mit Lichtern wird nicht gespart |
In diesem Jahr gab es
noch etwas Neues. Ich mag zwar Märchen, glaube aber nicht, dass sie irgendetwas mit der Wirklichkeit zu tun haben. Mein Bruder meint, ich sei ein Skeptiker. Und in der Tat musste ich zugeben, was vor mir stand, sah dann doch ein bisschen aus
wie Aladins Wunderlampe, der gleich ein Dschinn entsteigen und Wünsche erfüllen
könnte.
Die Wunderlampe |
Doch aus der Lampe stieg nur eine große Flamme empor, die neckisch züngelte.
Als mein Bruder das sah, meinte er: „Aber das Olympische Feuer soll doch erst
2024 nach Hamburg kommen, wenn überhaupt! Steht doch alles noch gar nicht fest.
Warum diese Eile?“ Cara hat nur den Kopf geschüttelt, dabei gegrinst und das
Feuer wieder gelöscht.
Wir haben dann der hübschen Lampe keine Beachtung mehr geschenkt, bis uns ein Duft nach Apfelsinen, Zimt und Kardamom in die Nase stieg.
Wir haben dann der hübschen Lampe keine Beachtung mehr geschenkt, bis uns ein Duft nach Apfelsinen, Zimt und Kardamom in die Nase stieg.
Der verführerische Duft der Gewürze |
Da haben wir die Wunschlampe
wieder erstaunt angestarrt und uns doch ein bisschen wie zu Gast bei Scheherazade gefühlt. Mein
Bruder, ganz betört von dem Duft, seufzte:
„Ach ja, all diese Gewürze, die so gesund sind und ein Essen schmackhaft
machen.“ Und während er das so sehnsuchtsvoll sagte, strich er versonnen über den dicken Bauch der
Lampe. Cara sah das und meinte: „Nun gut, wenn ich heute Abend mit Biggie in unser
liebstes orientalisches Restaurant gehe, verstecken wir euch in unseren großen
Taschen. So bekommt auch ihr eine Chance auf Leckereien aus dem Morgenland.“ Wir blickten
uns verwundert an, denn so milde und großzügig gestimmt ist Cara nicht alle
Tage. Mein Bruder sah mich verschwörerisch an und flüsterte mir zu: „Ich
glaube, wir sollten sehr liebevoll mit dieser
Lampe umgehen und sie öfters mal streicheln.“