Letztes Jahr war ich Pfingsten
krank, in diesem Jahr war das Wetter krank. Und Goethe soll geschrieben haben „das
liebliche Fest“. Doch was nützt es, lange darüber nachzudenken? Solch ein alter
Dichter hat seine Awards abkassiert und seine Aussagen sind dann wie in Stein gemeißelt. Da darf dann niemand dran rütteln. Hätte ich gesagt: „Oh, welch liebliches Fest!“,
hätten mich alle nur verwundert angesehen und sich gefragt, ob ich sie noch
alle hätte. Doch ich sage solche absurden Dinge ja auch nicht, sondern mache
mir konstruktive Gedanken, zum Beispiel über meinen Geburtstag und was ich mir
wünschen könnte. Ja, mein Geburtstag ist schon bald. Um mal die Katze aus dem Sack
zu lassen, am 9. Juni, also in knapp drei
Wochen. Den Wunsch nach einem iPad habe ich begraben. Irgendwann kapiere auch
ich es, ich bekomme keinen eigenen Rechner, und erst recht nicht so ein kleines
handliches Stück.
Allerdings hat Cara recht
mysteriöse Andeutungen gemacht, ich bekäme eine ganz tolle Überraschung und
solle mich schon freuen, denn Vorfreude
sei schließlich die reinste Freude. Wieder solch eine Lebensweisheit, auf die
ich gern verzichten kann. Hoffentlich kommt sie nicht auf die Idee und schenkt
mir ein Tier, einen Hund. In letzter Zeit schaut sie wieder Hunden hinterher
und sagt öfters: „Sieh mal, der guckt so, als ob er mich mag. Der würde auch
gut zu mir passen!“ Da wird mir immer ganz anders. Unvorstellbar, solch ein
Vierbeiner hier im Haus, der ständig an
mir herumschnüffelt. Meine einzige Hoffnung, Caras Bequemlichkeit, mit dem
Vierbeiner ständig Gassi gehen zu müssen,
auch abends spät nach den Tagesthemen oder morgens ganz früh, wenn sie noch so
richtig verpennt ist. Schlimmer wäre aber eine Katze und die muss leider auch
niemand Gassi führen, die findet alleine aufs Klo. Ja, Hunde, da könnt ihr euch
mal ein Beispiel dran nehmen. Immer dieses Rennen zum nächsten Baum. Die Bäume
werden das gar nicht schön finden und so mancher ist ziemlich angepisst.
Doch wenn ich die Wahl hätte,
dann doch lieber einen Hund als eine Katze. Ich gestehe, da bin ich kein Held, bei diesen maunzenden
Kratzbürsten, die gnadenlos ihr Ding machen, da habe ich Angst um mein Fell. Wenn solch ein Stubentiger mal garstig drauf ist und seine
Krallen ausfährt, werden mich meine Leser nicht wiedererkennen und ich muss ins Teddybär-Krankenhaus. Nein, da bin ich
überhaupt nicht scharf drauf. Bitte, liebe Leser, hofft mit mir, dass Cara ein
anderes Geschenk im Sinn hat, sonst muss ich mir ein neues Zuhause suchen. Meine Leser können ja schon
mal überlegen, wer mich denn gern bei sich aufnehmen möchte. Am liebsten wäre
mir ein Zuhause mit Zweit-PC, damit ich nur mein Haus und nicht auch noch mein
Blog verlassen muss.