Freitag, 5. Oktober 2012

Bloggen lohnt sich

Das hätte ich nie gedacht, dass sich bloggen auszahlt, also in barer Münze natürlich nur, wenn man Werbung schaltet. Doch das tue ich ja nicht. Am Zähler kann ich erkennen, wie viele Besucher ich hatte. Die Zahl ist nicht sehr beeindruckend. Doch gestern habe ich erkannt, Quantität ist nicht gleich Qualität. Am Nachmittag klingelte es. Eine Nachbarin stand vor der Tür und brachte mir diesen leckeren Apfelkuchen zusammen mit einem Stück Cranberry-Kuchen. 
 
Cranberry- und Apfelkuchen
Sie hatte meinen Artikel über die Berliner gelesen und Verständnis für mich. Solche Nachbarn hat nicht jeder! Da kam bei mir aber richtig gute Zottel-Laune auf. Gerade wollte ich mich über den Kuchen hermachen, klingelte es noch einmal. Vor der Tür stand ein Mann, den ich nur vom Sehen kannte. Er muss wohl ein paar Häuserblocks weiter wohnen. Er kam gerade vom Supermarkt und wollte was für Cara abgeben. Dominosteine, nur falls sie diese noch nicht entdeckt hätte. Was sagt man dazu?! Die Besucher meines Blogs lesen nicht nur, was ich geschrieben habe, sondern sie fühlen auch mit mir. 

Dominosteine für die Inspiration
Na, ich habe die Schoko-Steine gleich zu einem hübschen Türmchen aufgeschichtet. Als Cara nach Hause kam, hat sie nicht schlecht gestaunt, lustvoll in einen Domino gebissen und gesagt. „Die kommen mir gerade recht. Ich brauche Inspiration.“ Ah, da muss sie wohl wieder einen Text für einen schwierigen Auftrag basteln, dachte ich bei mir. Damit lag ich aber völlig falsch. Sie will an einem Kochwettbewerb teilnehmen. Nun ist es so, wer Cara kennt, dem fällt im Zusammenhang mit ihr nicht unmittelbar das Wort kochen ein. Was sie auf den Tisch bringt, kann man zwar essen, aber das schreibe ich nur, weil ich hier noch länger wohnen möchte. Bei diesem Wettbewerb soll man ein Rezept mit Reis einreichen und kann dann – mit viel Glück – eine Reise nach Indonesien gewinnen. Ich habe so meine Zweifel, ob sie da mit ihrer Kochbeutel-Nummer etwas wird. Ein Blick auf die Internetseite hat mir gezeigt, dass ich so falsch nicht liege. Jetzt wollte ich sie ein bisschen erschrecken und meinte: „In der Jury sitzen bestimmt viele berühmte Köche, wie beispielsweise Eckart Witzigmann. Kann man alles nicht vorher wissen.“ Caras Kommentar dazu: „Macht nichts, Zottel, ich habe doch Das große Buch vom Reis und genau darin stehen Rezepte von diesem wunderbaren Koch. Also weiß ich, wie man es machen muss, was man auftischen sollte.“  Schon beugte sie sich wieder über die Lektüre. Ich lasse Leute aber nicht gern ins offene Messer rennen und habe es noch einmal versucht: „Aber Cara, dieser Koch ist der Meister im Gourmet-Tantra.“ „Tantris, Zottel, es heißt Tantris.“ Sie hat mich nicht verstanden. Liebe Leser, ich schreibe es nur ungern, das mit der Reise wird nicht klappen, und um ehrlich zu sein, es klappt noch nicht mal mit dem Kochen.