Das
hätte ich nie gedacht, dass sich bloggen auszahlt, also in barer Münze
natürlich nur, wenn man Werbung schaltet. Doch das tue ich ja nicht. Am Zähler
kann ich erkennen, wie viele Besucher ich hatte. Die Zahl ist nicht sehr
beeindruckend. Doch gestern habe ich erkannt, Quantität ist nicht gleich
Qualität. Am Nachmittag klingelte es. Eine Nachbarin stand vor der Tür und
brachte mir diesen leckeren Apfelkuchen zusammen mit einem Stück
Cranberry-Kuchen.
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Cranberry- und Apfelkuchen |
Sie hatte meinen Artikel über die Berliner gelesen und
Verständnis für mich. Solche Nachbarn hat nicht jeder! Da kam bei mir aber
richtig gute Zottel-Laune auf. Gerade wollte ich mich über den Kuchen
hermachen, klingelte es noch einmal. Vor der Tür stand ein Mann, den ich nur
vom Sehen kannte. Er muss wohl ein paar Häuserblocks weiter wohnen. Er kam
gerade vom Supermarkt und wollte was für Cara abgeben. Dominosteine, nur
falls sie diese noch nicht entdeckt hätte. Was sagt man dazu?! Die Besucher meines Blogs lesen nicht nur, was ich geschrieben
habe, sondern sie fühlen auch mit mir.
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Dominosteine für die Inspiration |
Na, ich habe die Schoko-Steine gleich zu einem
hübschen Türmchen aufgeschichtet. Als Cara nach Hause kam, hat sie nicht
schlecht gestaunt, lustvoll in einen Domino gebissen und gesagt. „Die kommen
mir gerade recht. Ich brauche Inspiration.“ Ah, da muss sie wohl wieder einen
Text für einen schwierigen Auftrag basteln, dachte ich bei mir. Damit lag ich
aber völlig falsch. Sie will an einem Kochwettbewerb teilnehmen. Nun ist es
so, wer Cara kennt, dem fällt im Zusammenhang mit ihr nicht unmittelbar das
Wort kochen ein. Was sie auf den Tisch bringt, kann man zwar essen, aber
das schreibe ich nur, weil ich hier noch länger wohnen möchte. Bei diesem
Wettbewerb soll man ein Rezept mit Reis einreichen und kann dann – mit viel
Glück – eine Reise nach Indonesien gewinnen. Ich habe so meine Zweifel, ob sie
da mit ihrer Kochbeutel-Nummer etwas wird. Ein Blick auf die Internetseite hat
mir gezeigt, dass ich so falsch nicht liege. Jetzt wollte ich sie ein bisschen
erschrecken und meinte: „In der Jury sitzen bestimmt viele berühmte Köche, wie
beispielsweise Eckart Witzigmann. Kann man alles nicht vorher wissen.“ Caras
Kommentar dazu: „Macht nichts, Zottel,
ich habe doch Das große Buch vom Reis und genau darin stehen Rezepte von diesem
wunderbaren Koch. Also weiß ich, wie man es machen muss, was man auftischen
sollte.“ Schon beugte sie sich wieder
über die Lektüre. Ich lasse Leute aber nicht gern ins offene Messer rennen und
habe es noch einmal versucht: „Aber Cara, dieser Koch ist der Meister im
Gourmet-Tantra.“ „Tantris, Zottel, es heißt Tantris.“ Sie hat mich nicht
verstanden. Liebe Leser, ich schreibe es nur ungern, das mit der Reise wird
nicht klappen, und um ehrlich zu sein, es klappt noch nicht mal mit dem Kochen.