Ich weiß gar nicht, wie ich es meinen Lesern sagen soll. Es
ist mir peinlich, aber ich habe Weihnachten verschlafen. Den Weihnachtsbaum,
das gute Essen, die Geschenke, die feierliche Atmosphäre, einfach alles habe
ich verpennt.
Das kam so. Eines Abends hatten wir hier Stromausfall. Cara
war nicht zu Hause und ich wusste nicht, wo sie eine Taschenlampe hat und die Kerzen waren auch nicht in Reichweite. Also habe
ich mir eine kuschelige Decke genommen – ein bisschen so wie
Linus seine Schmusedecke – und habe geschlafen. Was soll man sonst auch machen,
wenn es stockfinster ist?! Blöd war nur, dass sich mein Körper wohl gedacht hat,
dass sei jetzt die bärige Gelegenheit, die uralten Instinkte zu mobilisieren
und in den Ruhemodus zu schalten. Jedenfalls habe ich zwanzig Tage gepennt. Das
muss man sich mal vorstellen, nichts um mich herum habe ich wahrgenommen, habe unter meiner Decke gelegen wie in einer Bärenhöhle. Und
Cara hat mich auch nicht geweckt, sie ist einfach weggefahren und hat gedacht,
ich wache schon von selbst wieder auf.
Hat ja auch geklappt, denn sonst könnte ich das hier nicht schreiben. Irgendwann hörte ich
nämlich aus der Ferne immer wieder etwas explodieren. Richtig geraten, das war am Silvestertag. Um null Uhr war es dann mit dem Schlaf gänzlich vorbei und ich war wie dereinst Dornröschen
mit einem Mal munter, nur dass ich nicht so lange geschlafen habe und mich
auch niemand wachgeküsst hat. Jedenfalls bin ich sogleich ans Fenster gerannt
und habe mir das tolle Feuerwerk angesehen. Das war so schön bunt und leuchtend, dass
ich vom Schlafen nichts mehr wissen wollte. "Willkommen 2014!" habe ich voller
Begeisterung gerufen.
Außerdem hörte ich aus der Küche Stimmen. Da habe ich mal vorsichtig um die Ecke geguckt. Cara saß dort mit ihren Freunden und feierte. Es gab Rosé-Champagner, denn der ist gerade modern. Und auf dem Tisch standen diese wunderbaren - nein, nicht etwa Berliner, denn die findet Cara vulgär -, sondern die extrem leckeren Petits Fours aus der Pâtisserie von Monsieur Toddier. Da habe ich mich nicht mehr versteckt gehalten. Mike sprang auch sogleich auf und sagte: "Mensch, Zottel, altes Haus, da bist du ja wieder" und steckte mir eine von den süßen Erdbeeren in den Mund. Man muss nämlich wissen, Cara sagt immer, dass Erdbeeren den feinen Geschmack von Champagner unterstreichen. Unter uns, diese Weisheit ist nicht von ihr, den Spruch hat sie aus dem Film Pretty Woman geklaut. Da im Hintergrund eine CD von Edith Piaf lief, erhoben alle immer wieder ihre Gläser und sangen laut mit "Je vois la vie en rose." Die Stimmung war also auf dem Höhepunkt.
Außerdem hörte ich aus der Küche Stimmen. Da habe ich mal vorsichtig um die Ecke geguckt. Cara saß dort mit ihren Freunden und feierte. Es gab Rosé-Champagner, denn der ist gerade modern. Und auf dem Tisch standen diese wunderbaren - nein, nicht etwa Berliner, denn die findet Cara vulgär -, sondern die extrem leckeren Petits Fours aus der Pâtisserie von Monsieur Toddier. Da habe ich mich nicht mehr versteckt gehalten. Mike sprang auch sogleich auf und sagte: "Mensch, Zottel, altes Haus, da bist du ja wieder" und steckte mir eine von den süßen Erdbeeren in den Mund. Man muss nämlich wissen, Cara sagt immer, dass Erdbeeren den feinen Geschmack von Champagner unterstreichen. Unter uns, diese Weisheit ist nicht von ihr, den Spruch hat sie aus dem Film Pretty Woman geklaut. Da im Hintergrund eine CD von Edith Piaf lief, erhoben alle immer wieder ihre Gläser und sangen laut mit "Je vois la vie en rose." Die Stimmung war also auf dem Höhepunkt.
Doch die überbordende Fröhlichkeit wurde mir zu viel. Ich brauchte noch etwas Ruhe. Da habe ich mich gemütlich auf mein grünes Kissen gesetzt und nachgedacht. Denn ich will zukünftig nicht wieder Weihnachten verschlafen. Das ist
richtig ärgerlich, nicht nur wegen der verpassten
Geschenke, sondern vor allem, weil sich mein Zwillingsbruder nun ständig über mich
lustig macht und meint, ich sei alt geworden. Ich und alt, der spinnt wohl! Das
lasse ich natürlich nicht auf mir sitzen. Ich habe nämlich eine Erklärung für
meinen Erholungsschlaf gefunden. Es ist im letzten Jahr sehr viel passiert,
erst der Abschied von Rapunzelchen, dann das Wiedersehen mit Heinrich und schließlich kamen Justin Biber und Baby-Lou zu uns. So viel Neues, das verkraftet ein sensibler Bär wie ich ich nicht einfach so. Da brauchte ich eben mal eine Auszeit. Doch nun bin ich wieder der Alte
altbekannte Zottel, ausgeschlafen, unternehmungslustig und vor allem neugierig, was das neue Jahr Gutes und Schönes bringt.
Und liebe Leser, seid auch ihr neugierig auf 2014! Ich
wünsche allen nur das Beste, denn ich liebe euch!