Happy New Year ! |
Meinen lieben Lesern und Leserinnen wünsche ich mit
blinkendem Herzen (seht ihr das?) ein gutes 2017! Das habe ich zwar schon bei
meinem Jahresrückblick gepostet, aber man kann es nicht oft genug wiederholen.
Also, darum nochmals:
Ich wünsche euch alles, alles Gute für 2017!
Für mich endete das Jahr 2016
noch mit einer Überraschung. Cara wollte am 31. unbedingt mit einer Freundin
einen Glühwein trinken, draußen am Stand auf einem kleinen Weihnachtsmarkt. Das
war mal was Neues. Normalerweise findet Glühwein vor ihren Augen keine Gnade,
denn sie hält sich für eine Weinkennerin und als solche trinkt sie so was
nicht, eigentlich. Aber am letzten Tag des Jahres, das auch sie für kein gutes
hielt, wollte sie mal ihre Prinzipien über Bord werfen und sich am späten
Vormittag in Stimmung trinken, was man auch unter der Bezeichnung Vorglühen kennt.
Das ist ihr gelungen. Denn nach dem
Glühwein ging der Bummel durch den Stadtteil munter weiter.
Gegenüber von dem kleinen
Weihnachtsmarkt befindet sich die Parfümerie, die ich aus bekannten Gründen
meide. Doch Cara konnte nicht widerstehen und musste einen Blick in das
Geschäft werfen. Doch beim Blicken blieb es nicht, was mich auch verwundert
hätte. Sie verließ den Laden mit einer
Tüte und war mit sich und der Welt zufrieden.
Als sie die Tüte schwenkend die
Wohnung betrat, rief sie vergnügt. „Trara, es gibt was Neues!“ Mit gewichtiger
Stimme ließ sie uns noch Folgendes über ihre Kaufentscheidung wissen: „Was soll
ich sagen, ich musste es einfach tun, denn ich hatte ein Déjà-vu.“ Klar,
Glühwein am Morgen, da hat man so manches, ein Déjà-vu, manchmal auch Visionen,
allerdings seltener den Durchblick, dachte ich. Aber ich war neugierig
geworden, denn bei dieser sibyllinischen Bemerkung würde sie es ja wohl kaum bewenden lassen, sondern das
Geheimnis lüften. Und ich hatte recht. Sie öffnete die Tüte der Parfümerie und gab
damit den Inhalt preis. Doch seht selbst:
Ein Bär findet ein Zuhause |
Wortreich berichtete sie, wie sie
ihn gefunden habe, so ähnlich wie mich damals, in einer Kiste, herabgesetzt. Oh
ja, das kannte ich, nach Weihnachten werden die Bären mit Verachtung gestraft
und herabsetzend behandelt. Mich haben sie damals sogar vor die Tür
gesetzt. Cara erklärte weiter, dass er der einzige Bär gewesen sei, der noch in
der Kiste hockte, und er habe sie so traurig angesehen wie ich damals. Nun ja, so
wie ich kann er nicht geguckt haben, diesen Blick habe nur ich drauf. Aber
egal, jedenfalls hat sie den herabgesetzten Bären gekauft und mit nach Hause
gebracht.
Mein Bruder schaute ihn an und
fragte: „Und wie heißt er?“ – „Findus,
das ist doch klar“, erscholl die Stimme von Gustav, „kommt von finden“. Henrich
tippte sich mit seiner Pfote an den Kopf und meinte: „Der hat einen besonderen
Namen verdient. Der trägt Fliege, und zwar eine edle, wie ein englischer
Landlord. Ich denke, er heißt Howard.“ Da fiel mir nichts mehr ein, denn
schließlich trage auch ich eine Fliege und habe – man kann es nicht anders
sagen – einen eher gewöhnlichen Namen für einen Teddybären, was aber nicht bedeutet,
dass ich gewöhnlich bin. Doch ich wollte nicht, dass die Diskussion ausufert
oder gar mit einem Streit endet. Hätte ja gepasst, so am letzten Tag des nicht
so tollen Jahres 2016. Also schwieg ich und es blieb bei Howard.
Mein Bruder schien ihn auch
gleich in sein Herz geschlossen zu haben. Er zeigte ihm all seine Koch- und
Backbücher. Ich fand nun, das überfordert jemanden, der gerade neu in eine
fremde Wohnung kommt, aber ich ließ Heinrich machen. Dann holte ich die
Keksdose und legte ein paar Schokoladenkugeln und Zimtsterne auf einen Teller, um
Howard davon anzubieten. Die selbstgebackenen Plätzchen hatten wir ja
inzwischen schon verputzt, also blieben nur noch diese hier.
Zimtsterne und Schokokugeln für Howard |
Mir war das ein bisschen
peinlich, aber Cara meinte, die könne man getrost essen, die kämen aus einer
bekannten Keksfabrik aus Hannover. Sie sei mit diesen exquisiten Produkten groß
geworden und es hätte ihr nichts geschadet. Dazu möchte ich mich jetzt nicht äußern
und an Silvester habe ich das sowieso nicht kommentiert.
Howard schaute auf die Sterne und
fragte: „Seid ihr sicher, dass man die essen darf? Gehören die nicht an den Nachthimmel?“
Heinrich fand als erster die Sprache wieder und antwortete mit weichgespülter
Stimme: „Nein, nein, keine Angst, ich habe sie extra für dich von dort oben
herunter geholt.“ Da rannte Cara wie ein geölter Blitz ins Badezimmer. Nein,
sie musste sich nicht übergeben wegen des Glühweins, aber es hatte sie ein
Lach-Flash eingeholt. Das war selbst durch die Tür zu hören und später auch zu
sehen, als sie wieder ins Wohnzimmer kam. Mit all der verschmierten
Wimperntusche um die Augen sah sie uns sehr ähnlich, zumindest den Pandabären.
Ich kann es nicht anders sagen,
2016 ging recht fröhlich zu Ende. Und so begann auch 2017 für uns. Gerne weiter
so, liebes neues Jahr!!!
Bringt uns Glück in diesem Jahr, bitte! |