Sonntag, 1. Januar 2017

Neues Jahr – neue Chance


Happy New Year !

Meinen  lieben Lesern und Leserinnen wünsche ich mit blinkendem Herzen (seht ihr das?) ein gutes 2017! Das habe ich zwar schon bei meinem Jahresrückblick gepostet, aber man kann es nicht oft genug wiederholen. Also, darum nochmals: 

Ich wünsche euch alles, alles Gute für 2017!


Für mich endete das Jahr 2016 noch mit einer Überraschung. Cara wollte am 31. unbedingt mit einer Freundin einen Glühwein trinken, draußen am Stand auf einem kleinen Weihnachtsmarkt. Das war mal was Neues. Normalerweise findet Glühwein vor ihren Augen keine Gnade, denn sie hält sich für eine Weinkennerin und als solche trinkt sie so was nicht, eigentlich. Aber am letzten Tag des Jahres, das auch sie für kein gutes hielt, wollte sie mal ihre Prinzipien über Bord werfen und sich am späten Vormittag in Stimmung trinken, was man auch unter der Bezeichnung Vorglühen kennt. Das ist ihr gelungen. Denn nach dem Glühwein ging der Bummel durch den Stadtteil munter weiter.

Gegenüber von dem kleinen Weihnachtsmarkt befindet sich die Parfümerie, die ich aus bekannten Gründen meide. Doch Cara konnte nicht widerstehen und musste einen Blick in das Geschäft werfen. Doch beim Blicken blieb es nicht, was mich auch verwundert hätte. Sie verließ den Laden mit einer  Tüte und war mit sich und der Welt zufrieden.

Als sie die Tüte schwenkend die Wohnung betrat, rief sie vergnügt. „Trara, es gibt was Neues!“ Mit gewichtiger Stimme ließ sie uns noch Folgendes über ihre Kaufentscheidung wissen: „Was soll ich sagen, ich musste es einfach tun, denn ich hatte ein Déjà-vu.“ Klar, Glühwein am Morgen, da hat man so manches, ein Déjà-vu, manchmal auch Visionen, allerdings seltener den Durchblick, dachte ich. Aber ich war neugierig geworden, denn bei dieser sibyllinischen Bemerkung würde sie es  ja wohl kaum bewenden lassen, sondern das Geheimnis lüften. Und ich hatte recht. Sie öffnete die Tüte der Parfümerie und gab damit den Inhalt preis. Doch seht selbst:
Ein Bär findet ein Zuhause

Wortreich berichtete sie, wie sie ihn gefunden habe, so ähnlich wie mich damals, in einer Kiste, herabgesetzt. Oh ja, das kannte ich, nach Weihnachten werden die Bären mit Verachtung gestraft und herabsetzend behandelt. Mich haben sie damals sogar vor die Tür gesetzt. Cara erklärte weiter, dass er der einzige Bär gewesen sei, der noch in der Kiste hockte, und er habe sie so traurig angesehen wie ich damals. Nun ja, so wie ich kann er nicht geguckt haben, diesen Blick habe nur ich drauf. Aber egal, jedenfalls hat sie den herabgesetzten Bären gekauft und mit nach Hause gebracht.

Mein Bruder schaute ihn an und fragte: „Und wie heißt er?“ – „Findus, das ist doch klar“, erscholl die Stimme von Gustav, „kommt von finden“. Henrich tippte sich mit seiner Pfote an den Kopf und meinte: „Der hat einen besonderen Namen verdient. Der trägt Fliege, und zwar eine edle, wie ein englischer Landlord. Ich denke, er heißt Howard.“ Da fiel mir nichts mehr ein, denn schließlich trage auch ich eine Fliege und habe – man kann es nicht anders sagen – einen eher gewöhnlichen Namen für einen Teddybären, was aber nicht bedeutet, dass ich gewöhnlich bin. Doch ich wollte nicht, dass die Diskussion ausufert oder gar mit einem Streit endet. Hätte ja gepasst, so am letzten Tag des nicht so tollen Jahres 2016. Also schwieg ich und es blieb bei Howard.

Mein Bruder schien ihn auch gleich in sein Herz geschlossen zu haben. Er zeigte ihm all seine Koch- und Backbücher. Ich fand nun, das überfordert jemanden, der gerade neu in eine fremde Wohnung kommt, aber ich ließ Heinrich machen. Dann holte ich die Keksdose und legte ein paar Schokoladenkugeln und Zimtsterne auf einen Teller, um Howard davon anzubieten. Die selbstgebackenen Plätzchen hatten wir ja inzwischen schon verputzt, also blieben nur noch diese hier. 
Zimtsterne und Schokokugeln für Howard

Mir war das ein bisschen peinlich, aber Cara meinte, die könne man getrost essen, die kämen aus einer bekannten Keksfabrik aus Hannover. Sie sei mit diesen exquisiten Produkten groß geworden und es hätte ihr nichts geschadet. Dazu möchte ich mich jetzt nicht äußern und an Silvester habe ich das sowieso nicht kommentiert.

Howard schaute auf die Sterne und fragte: „Seid ihr sicher, dass man die essen darf? Gehören die nicht an den Nachthimmel?“ Heinrich fand als erster die Sprache wieder und antwortete mit weichgespülter Stimme: „Nein, nein, keine Angst, ich habe sie extra für dich von dort oben herunter geholt.“ Da rannte Cara wie ein geölter Blitz ins Badezimmer. Nein, sie musste sich nicht übergeben wegen des Glühweins, aber es hatte sie ein Lach-Flash eingeholt. Das war selbst durch die Tür zu hören und später auch zu sehen, als sie wieder ins Wohnzimmer kam. Mit all der verschmierten Wimperntusche um die Augen sah sie uns sehr ähnlich, zumindest den Pandabären.

Ich kann es nicht anders sagen, 2016 ging recht fröhlich zu Ende. Und so begann auch 2017 für uns. Gerne weiter so, liebes neues Jahr!!!
 
Bringt uns Glück in diesem Jahr, bitte!