Ich
brauche unbedingt ein iPad, am besten in Weiß, das sieht edel aus. Außerdem ist ein Touchscreen wie für Bärentatzen geschaffen. Dann kann
ich ganz bequem im Bett, auf dem Sofa und jetzt bei dem schönen Wetter auf
dem Balkon mein Blog führen. Das wäre doch ein entspanntes Leben. Cara will das
partout nicht einsehen. Das sei alles zu teuer und es reiche aus, wenn wir uns
ein Notebook teilen.
Ich
glaube, sie unterschätzt meine Arbeit und vor allem meine Wissbegierde. Google ist
für mich eine Informationsquelle, die ich nicht missen möchte. Ich habe auch schon
argumentiert, sie könne dann, wenn bei „Wer wird Millionär?“ die Publikumsfrage
gestellt wird und sie sich nicht sicher ist, fix bei Google nachschauen. Das
hat leider überhaupt nicht zur erhofften Einsicht geführt.
Auch als ihr zeigte, dass selbst Affen im Zoo von Milwaukee ein iPad zur Verfügung haben, war nichts zu machen. Da ist sie stur. Mensch, und das wäre doch was für meinen Mitbewohner Coco gewesen. Der sitzt den ganzen Tag nur trübsinnig in seiner Komfortecke und langweilt sich. Er braucht mal eine kleine Aufmunterung bei seiner Bonjour-Tristesse-Miene. Ich würde ihm das Tablet doch ab und zu überlassen oder wir könnten gemeinsam Videos anschauen und uns bei coolen Spielen amüsieren.
Coco braucht auch ein Tablet |
Von meinen hohen Forderungen bin ich inzwischen ein Stück abgerückt und habe Cara gesagt, es müsse ja kein iPad sein, ein Samsung Galaxy würde mir völlig reichen. Denn, Freunde, unter uns, das soll fast so gut sein wie die Tablets mit dem angebissenen Apfel drauf, nur natürlich nicht so schick. Daran lag es dann wohl auch, dass sie das ebenfalls abgelehnt hat.
Aber ich habe ja immer einen letzten Trumpf im Ärmel und den habe ich zum Schluss ausgespielt: das
leichte Sony-Tablet, mit dem etwas kleineren Display, das man aber ganz smart
auch mit einer Bluetooth-Tastatur bedienen kann. Da leuchteten ihre Augen und
ich habe gemerkt, da muss ich dran bleiben, da geht was. Frauen haben es ja nun
mal mit dem Design, Funktionalität oder gar Testergebnisse rangieren weit dahinter. Leider habe ich dann einen
Fehler gemacht und ihr den Preis genannt, so mit allem Drum und Dran. Da zogen
gleich wieder Dackelfalten auf ihrer Stirn auf und sie meinte: „Es ist
alles überflüssiger Kram und irgendwann leidet man noch unter Nomophobie.“ Was,
bitte schön, ist das nun wieder, Nomophobie? Ich kenne nur Klaustrophobie.
Nun würde ich das Wort gern bei Google eingeben und eine Wiki-Antwort finden.
Geht aber nicht, denn jetzt sitzt sie am Notebook. Ich sage doch, wir brauchen
dringend einen Tablet-PC.