Am Donnerstag sind Cara und ihre Freundin Cathy – einige erinnern sich vielleicht noch, Cathy, die eine Liebe zu Great Britain hegt – in einer Ausstellung gewesen. Es ging dabei um Bilder über Teddys, zwar nicht nur, aber doch in der Mehrzahl. Dass ich bei diesem Ausflug nicht mit von der Partie sein sollte, ging mir gehörig gegen den Strich. Es ist ja überhaupt nicht einzusehen, dass ich nicht dabei sein dürfte, wenn es um meine Artgenossen geht, oder? Da kocht bei mir die Blut.
Also blieb mir nichts anderes übrig, als meinen altbewährten Trick anzuwenden und mich in Caras Tasche zu verstecken.
Ein geniales Versteck |
Welch Glück, dass Frauen einen Hang zu großen Taschen haben. Dennoch hatte ich nicht sehr viel Platz, denn sie trägt wirklich viel Gerümpel mit sich herum. Allein die Schminktasche nimmt ein Viertel des Platzes ein. Doch ich habe ein Eckchen gefunden, wo ich untertauchen konnte, bis mir die Stunde schlug und ich in dem Moment ganz, ganz vorsichtig aus der Tasche guckte, nämlich als die beiden Freundinnen sich mit dem Maler unterhielten. Sollen sie ihn ruhig ausfragen, wie er dazu gekommen ist, Bären zu malen, und sollen sie sich ruhig viel Zeit lassen, dachte ich bei mir. Izwischen könnte ich mir seelenruhig die Teddys ansehen, die der Künstler mit Ölfarbe auf eine Leinwand gemalt hat. Er hat das so toll hinbekommen, dass ich am liebsten aus der Tasche gesprungen, zu den Teddys hingelaufen wäre und sie gefragt hätte: „Hey Kumpels, wie geht es euch denn so ganz in Öl auf der Leinwand?“ Sie sahen wirklich echt aus, als könnten sie antworten. Und zwischen all den Bildern saßen auch richtige Teddys aus Plüsch. Ein ganz großer lag auf dem Fußboden, alle Gliedmaßen von sich gestreckt. Der war wohl vom Modellsitzen völlig erschöpft. Kann man ja verstehen. Da ist erst einmal ausruhen angesagt.
Cathy hatte sich in die Pink Boys verliebt. Das waren keine Bären, sondern Strauße. Die haben dir so richtig keck ins Gesicht geguckt. Alter Schwede! Wenn die mal schlechte Laune haben, dann heißt es aber, die Beine in die Hand nehmen und rette sich, wer kann, denn man weiß ja, wie schnell sie laufen können. Für mich hieß es dann auch bald wieder, mich zu retten und in Caras Tasche abzutauchen, um nicht aufzufliegen. Zuvor musste ich aber noch einen letzten Blick auf den lila Bären, der Kopf stand, werfen. Vielleicht tat er das, weil auch Mini Mouse in der Ausstellung zu sehen war.
Nun wartete ich auf die nächste Station. Da ich Cathy gut kenne, war ich darauf vorbereitet, dass es anschließend zur Stärkung ins Hotel The Fontenay zum Afternoon-Tea geht. Doch es kam leider anders. Sie musste nach Hause, die Koffer packen, denn am nächsten Tag wollte sie noch London fliegen. Schlechtes Timing, kann ich da nur sagen. Da hätten die beiden Frauen auch eine Woche zuvor in die Ausstellung gehen können. Ich hatte mich so auf Scones and Clotted Cream sowie andere süße Leckereien gefreut.
Aber dennoch, die Ausstellung war grandios, trägt den Namen Vivid Wonders völlig zu recht, und ich war froh, dass ich da war und all die bärigen Teddys sehen durfte. Um ehrlich zu sein, ich weiß gar nicht, welcher mir am besten gefallen hat. Vielleicht Belvedere, der mich ein bisschen an Gustav erinnert hat.
Gustav nach seinem Burnout |
Muss dennoch schwer überlegen, welcher Teddy der schönste war |