Sonntag, 26. Februar 2023

Zottel und Heinrich bekommen einen neuen Mitbewohner

Zottel und Heinrich: Wer ist der neue Mitbewohner?

Es ist nichts Neues, dass wir immer mal wieder neue Mitbewohner bekommen. Angefangen hat es mit Zottelinchen, die nicht locker lässt und weiterhin zum Ballett möchte. 

Zottelinchen tanzt

Der letzte Zugang liegt aber schon länger zurück. 2019 kam der UKE-Bär Dr. Engel zu uns. Ich glaubte, nun sei endlich Schluss mit der bärigen Einwanderung, denn die Bude ist voll. 

Der Bär, der heilen kann

Überraschend gab es dann gestern noch einen Neuzuwachs der besonderen Art. Somit wurde auch mein Vorhaben, mehr zu lesen, für einen Moment jäh durchkreuzt, als der Postmann dreimal klingelte. Sie klingeln übrigens immer mehrmals, als sei man taub, oder sie klingeln gar nicht. Doch das nur am Rande.

Das Paket war zwar für Cara, aber der Inhalt auch für mich eine große Überraschung. Ein Bild von Paddington Bear.

Copyright: Ruprecht Frieling KI-Kunst - Paddington Bear
 

Somit erklärt sich, dass wir einen neuen Mitbewohner haben, der nun über der Kommode, unserem Winterquartier, hängt. Für alle, die es noch nicht wissen, im Sommer dürfen wir auf der Fensterbank sitzen oder wahlweise im Bücherregal. Aber im Winter ist es auf der Fensterbank zu kalt und bei Minustemperaturen durch das Kondenswasser auch zu nass. Und ich lebe nach der Devise: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. 

Bärige Versammlung bei Beleuchtung

Doch nun zurück zu unserem Neuzugang. Um ehrlich zu sein, ich hatte den Namen Paddington schon öfters gehört. Ich denke dann aber in erster Linie an den Krimi von Agatha Christie mit dem Titel „16.50 Uhr ab Paddington.“ Da kann man mal sehen, dass ich belesener bin als oftmals vermutet. Außerdem erinnere ich mich an einen Abend vor einigen Jahren, da hat Cara eine Verfilmung dieses Krimis geschaut, wollte aber konzentriert gucken und mir nichts erklären. So ist sie manchmal. Kann man nichts machen. Ich habe mir dann eben meine eigenen Gedanken gemacht.

Über den Bären Paddington soll es aber auch Geschichten geben. Nun muss ich die wohl lesen. Schließlich will ich nicht, dass da jemand über uns thront, von dem ich nicht weiß, wer er ist. Bisher ist mir nur bekannt, dass er aus Peru stammt. Doch warum er nach London gekommen ist, bleibt für mich noch mit vielen Fragezeichen versehen. Seltsamerweise liebt er Orangenmarmelade, und dann noch die bittere. Ein Bär, der so etwas dem Honig vorzieht, ist mir suspekt. Doch ich reiße mich zusammen, denn man soll ja keine vorschnellen Schlüsse ziehen und Einwanderern gegenüber aufgeschlossen sein. Andere Länder – andere Sitten. Und eines weiß ich schon, ein Einwanderer war Paddington, als er in der Londoner Station Paddington ankam. Er trug ein Schild um den Hals: „Bitte kümmern Sie sich um den Bären“. Glück hat er gehabt, denn er fand sofort eine Familie, die ihn aufgenommen hat und ihm ein Zuhause bot. Ja, das gab es auch damals schon. Es muss nicht immer erst ein Krieg ausbrechen, der die Menschen veranlasst, ihr Land aus Angst vor Bomben und Zerstörung zu verlassen und anderenorts um Asyl zu bitten.

Kurz gesagt, mein Interesse ist geweckt, was es mit dem Bären auf sich hat, der einen Dufflecoat trägt, was ja völlig untypisch für Peru ist. Also werde ich wieder lesen, warum er nach England geschickt wurde. Ich habe Cara gefragt, doch sie zuckte nur mit den Schultern, sie wisse es auch nicht. Sie hat sich jetzt eher auf die Seite meines Bruders geschlagen und sie haben gestern zusammen eine Kochsendung mit Ali Güngörmüs geschaut, die da heißt: „Koch’s anders.“ Wäre schön, wenn Cara dieser Aufforderungen folgen würde, denn ihre Kochkünste sind begrenzt, um es freundlich auszudrücken.