Am Sonntag hatte die schöne Maria
Geburtstag. Wer hier eifrig liest, erinnert sich, dass ich mit ihr vor drei
Jahren zu ihren Eltern nach Ligurien gereist bin und dort eifrig in deren
Alimentari mitgeholfen habe.
Cara war nun zu Marias Geburtstag
eingeladen. Da war es für mich Ehrensache, dass ich wieder in ihre Tasche
abtauchen werde. Sie merkt das ja glücklicherweise nie und ich lass mir doch den
Anblick der schönen Maria nicht entgehen. Es gab ein wundervolles Frühstück im
Grünen. Ich hätte sehr gern alles fotografiert, aber Cara hatte ihre Kamera
nicht in ihrer Tasche. Also keine Chance, die Leckereien hier zu präsentieren
und auch nicht die Meisen, die sich unter dem Tisch an den Krümeln erfreuten. Ab
und zu ist es aber auch mir gelungen, ein bisschen was unbemerkt vom Tisch zu
stibitzen, denn die Frauen waren alle sehr im Gespräch vertieft. Es war ein
bisschen so wie im April, als ich mich auch zu der Veranstaltung von ChristianRach eingeschmuggelt hatte.
Mein bewährtes Taschenversteck |
Als ich wieder zu Hause war, habe
ich meinem Bruder davon erzählt. Heinrich sagte nur: „Du mit deiner Schwärmerei
für Maria“, und hat blöde gegrinst. Das hat mich sehr verletzt. Doch ich kann
mit gleicher Münze heimzahlen und meinte nur: „Es waren auch noch andere schöne
Frauen da, eine Sizilianerin beispielsweise und die hat mir ihr Rezept für
Arancini verraten.“ Da wurde mein Bruder hellhörig, denn wie ja alle wissen,
ist seit seiner Reise nach Frankreich das Kochen seine Leidenschaft, das Essen allerdings auch. „Arancini???“, fragte er.
„Hat das was mit Orangen zu tun?“ Weil er so gemein zu mir war, habe ich ihn ein bisschen zappeln
lassen. „Nicht so ganz“, erwiderte ich gedehnt. – „Nun erzähl schon, vielleicht
können wir das mal nachkochen.“ Ich wollte die Katze noch nicht aus dem Sack
lassen und stammelte: „Tja, das ist so eine Sache mit dem Nachkochen, lieber
Heinrich.“- „Wieso ist das so eine Sache? Nun spann mich doch nicht auf die
Folter!“ Da habe ich dann losgelegt: „Also Arancini, das sind kleine,
wundervoll gefüllte Reisbällchen, die paniert und dann frittiert werden. Das
Dumme ist nur, sie können nur von Sizilianerinnen hergestellt werden, denn sie legen
ihren ganzen Stolz mit in das Gericht und so gelingt es denn auch niemand
anderem.“ Das hat Heinrich geglaubt und entsprechend enttäuscht geguckt.
Da sieht er ganz schön blass aus, der Heinrich |