Dienstag, 1. September 2015

Wahre Bruderliebe


Am Sonntag hatte die schöne Maria Geburtstag. Wer hier eifrig liest, erinnert sich, dass ich mit ihr vor drei Jahren zu ihren Eltern nach Ligurien gereist bin und dort eifrig in deren Alimentari mitgeholfen habe. 
 
Cara war nun zu Marias Geburtstag eingeladen. Da war es für mich Ehrensache, dass ich wieder in ihre Tasche abtauchen werde. Sie merkt das ja glücklicherweise nie und ich lass mir doch den Anblick der schönen Maria nicht entgehen.  Es gab ein wundervolles Frühstück im Grünen. Ich hätte sehr gern alles fotografiert, aber Cara hatte ihre Kamera nicht in ihrer Tasche. Also keine Chance, die Leckereien hier zu präsentieren und auch nicht die Meisen, die sich unter dem Tisch an den Krümeln erfreuten. Ab und zu ist es aber auch mir gelungen, ein bisschen was unbemerkt vom Tisch zu stibitzen, denn die Frauen waren alle sehr im Gespräch vertieft. Es war ein bisschen so wie im April, als ich mich auch zu der Veranstaltung von ChristianRach eingeschmuggelt hatte. 
Mein bewährtes Taschenversteck

Als ich wieder zu Hause war, habe ich meinem Bruder davon erzählt. Heinrich sagte nur: „Du mit deiner Schwärmerei für Maria“, und hat blöde gegrinst. Das hat mich sehr verletzt. Doch ich kann mit gleicher Münze heimzahlen und meinte nur: „Es waren auch noch andere schöne Frauen da, eine Sizilianerin beispielsweise und die hat mir ihr Rezept für Arancini verraten.“ Da wurde mein Bruder hellhörig, denn wie ja alle wissen, ist seit seiner Reise nach Frankreich das Kochen seine Leidenschaft, das Essen allerdings auch. „Arancini???“, fragte er. „Hat das was mit Orangen zu tun?“ Weil er so gemein zu mir war, habe ich ihn ein bisschen zappeln lassen. „Nicht so ganz“, erwiderte ich gedehnt. – „Nun erzähl schon, vielleicht können wir das mal nachkochen.“ Ich wollte die Katze noch nicht aus dem Sack lassen und stammelte: „Tja, das ist so eine Sache mit dem Nachkochen, lieber Heinrich.“- „Wieso ist das so eine Sache? Nun spann mich doch nicht auf die Folter!“ Da habe ich dann losgelegt: „Also Arancini, das sind kleine, wundervoll gefüllte Reisbällchen, die paniert und dann frittiert werden. Das Dumme ist nur, sie können nur von Sizilianerinnen hergestellt werden, denn sie legen ihren ganzen Stolz mit in das Gericht und so gelingt es denn auch niemand anderem.“ Das hat Heinrich geglaubt und entsprechend enttäuscht geguckt.   

Da sieht er ganz schön blass aus, der Heinrich