Zottel forscht, und das forsch |
Ich schreibe es lieber gleich zu
Anfang. Was ich jetzt poste, ist für den Leserkreis gedacht, der sich sonst nur
von mir unterhalten lassen will, heute aber mal Lust auf Forschungsergebnisse
hat. Ist also eher für diejenigen gedacht, die
sich im Fernsehen normalerweise einen Rosamunde-Pilcher-Film anschauen und dann
irgendwann doch mal Lust auf scobel oder Panorama bekommen. Die
anderen sind ohnehin schon bestens informiert und können diesen Post
überspringen. Es soll sich ja niemand langweilen.
Heute möchte ich erklären, woher
der Name Teddy stammt, mit dem wir plüschigen Wesen solange bezeichnet werden,
bis uns ein Mensch einen Namen zugeordnet hat, der ihm besser gefällt, wie beispielsweise
Heinrich, Bärli (m. E. nicht sehr
einfallsreich), Baby-Lou, Gustav oder auch Zottel. Wobei es mit Zottel eine ganz besondere Bewandtnis hat. Doch dazu
ein anderes Mal mehr.
Bleiben wir erst einmal bei
Teddy. Die aufgeweckten Leser werden sofort denken, ist doch klar, kommt von
Ted, einem Namen aus dem anglikanischen Raum. Gar nicht so schlecht, kann ich
da nur sagen. Aber es steht noch weit mehr dahinter. Und jetzt kommt’s:
Der Name Teddy stammt von einem
amerikanischen Präsidenten. Als nämlich Theodor Roosevelt, der den Nickname Teddy
trug, mal wieder auf Bärenjagd ging, kam
ihm ein altersschwacher Bär vor die Flinte.[1]
Da hat er innegehalten und ihm das Leben geschenkt, hat ihn sozusagen begnadigt.
Als ich das neulich laut vorlas,
sagte mein Bruder Heinrich sofort, dass man das nicht von jedem amerikanischen
Präsident zu erwarten hätte. Hitzige Gemüter hätten abgedrückt, ohne einen
Moment nachzudenken. Gustav wandte ein, dass das zwar stimme, aber dass beispielsweise
Barack Obama genauso wie Roosevelt gehandelt hätte. Das nur mal so nebenbei.
Diese Begnadigung des Bären war
natürlich den Journalisten nicht entgangen und es erschien ein Artikel im Washington
Star zusammen mit einer politischen Karikatur von keinem Geringeren als dem
Pulitzer-Preisträger Clifford K. Berryman. So was bleibt natürlich den Menschen in
Erinnerung.
Und dann gibt es immer auch
pfiffige Geschäftsleute, die einen saftigen Gewinn wittern. So ließ ein gewisser Mr. Michtom von seiner Frau Tag
und Nacht Teddys aus Plüsch nähen. Die arme Frau kam kaum noch zum Essen oder Schlafen. Die Teddys wurden ihr quasi aus den Händen gerissen, natürlich zu
einem Preis, den dieser Mr. Michtom gut kalkuliert hatte.
Und so begann die Karriere des
Teddybären. Was es mit Zottel auf sich hat, berichte ich beim nächsten Mal.
Jetzt muss ich mich nämlich erst einmal um etwas anderes kümmern.
Falls sich nun jemand fragt, was
wichtiger sein könnte, als meinen Namen zu erklären, dem kann ich nur antworten:
keimende Pflanzen. Nicht jeder wird es mir glauben, aber aus diesen kleinen
Sprösslingen entsteht mal Rucola.
Die ersten Keimlinge |
Ich habe da ein wachsames Auge drauf |
Auch hier halte ich meine Leser
gern auf dem Laufenden. Denn wer hier schon länger liest, weiß, dass ich
Pflanzen liebe. Erinnert sich noch jemand an Rapunzelchen? Und denkt noch
jemand daran, wie traurig ich war, als sie von uns gegangen ist? Ich habe sie
bis heute nicht vergessen, auch wenn es hier wieder eine neue Orchidee mit
großartigen Blüten gibt.
Fast so schön wie Rapunzel, aber nur fast |
[1]
Geneviève und Gerard Picot: Teddy – Ein Bär erobert die Welt 1988, Heyne-Verlag
Maureen Stanford und Amanda O’Neill: Die Geschichte
der Teddybären – Von den Anfängen bis zur
Gegenwart, Karl-Müller-Verlag, Erlangen 1995
Gegenwart, Karl-Müller-Verlag, Erlangen 1995