Montag, 21. August 2017

Zottels Teddy-Forschung


Zottel forscht, und das forsch

Ich schreibe es lieber gleich zu Anfang. Was ich jetzt poste, ist für den Leserkreis gedacht, der sich sonst nur von mir unterhalten lassen will, heute aber mal Lust auf Forschungsergebnisse hat.  Ist also eher für diejenigen gedacht, die sich im Fernsehen normalerweise einen Rosamunde-Pilcher-Film anschauen und dann irgendwann doch mal Lust auf scobel oder Panorama bekommen. Die anderen sind ohnehin schon bestens informiert und können diesen Post überspringen. Es soll sich ja niemand langweilen.

Heute möchte ich erklären, woher der Name Teddy stammt, mit dem wir plüschigen Wesen solange bezeichnet werden, bis uns ein Mensch einen Namen zugeordnet hat, der ihm besser gefällt, wie beispielsweise Heinrich, Bärli (m. E. nicht sehr einfallsreich), Baby-Lou, Gustav oder auch Zottel. Wobei es mit Zottel  eine ganz besondere Bewandtnis hat. Doch dazu ein anderes Mal mehr.

Bleiben wir erst einmal bei Teddy. Die aufgeweckten Leser werden sofort denken, ist doch klar, kommt von Ted, einem Namen aus dem anglikanischen Raum. Gar nicht so schlecht, kann ich da nur sagen. Aber es steht noch weit mehr dahinter. Und jetzt kommt’s: 

Der Name Teddy stammt von einem amerikanischen Präsidenten. Als nämlich Theodor Roosevelt, der den Nickname Teddy trug,  mal wieder auf Bärenjagd ging, kam ihm ein altersschwacher Bär vor die Flinte.[1] Da hat er innegehalten und ihm das Leben geschenkt, hat ihn sozusagen begnadigt.  

Als ich das neulich laut vorlas, sagte mein Bruder Heinrich sofort, dass man das nicht von jedem amerikanischen Präsident zu erwarten hätte. Hitzige Gemüter hätten abgedrückt, ohne einen Moment nachzudenken. Gustav wandte ein, dass das zwar stimme, aber dass beispielsweise Barack Obama genauso wie Roosevelt gehandelt hätte. Das nur mal so nebenbei.

Diese Begnadigung des Bären war natürlich den Journalisten nicht entgangen und es erschien ein Artikel im Washington Star zusammen mit einer politischen Karikatur von keinem Geringeren als dem Pulitzer-Preisträger Clifford K. Berryman. So was bleibt natürlich den Menschen in Erinnerung.   

Und dann gibt es immer auch pfiffige Geschäftsleute, die einen saftigen Gewinn wittern. So ließ  ein gewisser Mr. Michtom von seiner Frau Tag und Nacht Teddys aus Plüsch nähen. Die arme Frau kam kaum noch zum Essen oder Schlafen. Die Teddys wurden ihr quasi aus den Händen gerissen, natürlich zu einem Preis, den dieser Mr. Michtom gut kalkuliert hatte.   

Und so begann die Karriere des Teddybären. Was es mit Zottel auf sich hat, berichte ich beim nächsten Mal. Jetzt muss ich mich nämlich erst einmal um etwas anderes kümmern. 

Falls sich nun jemand fragt, was wichtiger sein könnte, als meinen Namen zu erklären, dem kann ich nur antworten: keimende Pflanzen. Nicht jeder wird es mir glauben, aber aus diesen kleinen Sprösslingen entsteht mal Rucola. 
Die ersten Keimlinge

Ich habe da ein wachsames Auge drauf

Auch hier halte ich meine Leser gern auf dem Laufenden. Denn wer hier schon länger liest, weiß, dass ich Pflanzen liebe. Erinnert sich noch jemand an Rapunzelchen? Und denkt noch jemand daran, wie traurig ich war, als sie von uns gegangen ist? Ich habe sie bis heute nicht vergessen, auch wenn es hier wieder eine neue Orchidee mit großartigen Blüten gibt.
Fast so schön wie Rapunzel, aber nur fast  


[1] Geneviève und Gerard Picot: Teddy – Ein Bär erobert die Welt 1988, Heyne-Verlag
       Maureen Stanford und Amanda O’Neill: Die Geschichte der Teddybären – Von den Anfängen bis zur 
       Gegenwart, Karl-Müller-Verlag, Erlangen 1995