Nachdem dieses Jahr so
spannungsgeladen begann, also für mich persönlich, und so viele Berühmte nicht mehr bei uns sind, bin ich sehr froh, dass ein Neustart möglich ist. Jedenfalls hoffe ich das, dass nun alles besser wird, wenigstens ein bisschen. Denn man darf das Hoffen nicht aufgeben und auch das Lachen nicht verlernen.
Vielleicht funktioniert es wie beim PC, einfach alles auf null zurücksetzen. Also, niemand muss das jetzt an seinem Computer austesten, ich habe das auch nicht gemacht. Das war nur ein Vergleich, eine Idee.
Vielleicht funktioniert es wie beim PC, einfach alles auf null zurücksetzen. Also, niemand muss das jetzt an seinem Computer austesten, ich habe das auch nicht gemacht. Das war nur ein Vergleich, eine Idee.
Ich las nämlich gerade noch rechtzeitig, dass
in China am 8. Februar das Jahr des Affen beginnt, eines sehr feurigen Affen
sogar, der nur so sprüht vor Energie. Das bedeutet, dass wir noch einmal die
Chance haben, das neue Jahr zu begrüßen, eben nur einen Monat später. Heinrich und ich waren uns sofort einig,
wir sollten das unbedingt tun. Außerdem kann es sein, dass wir aus China stammen. Kann
man alles nicht wissen.
Es gibt eine Menge Vorteile bei diesem
Neubeginn. Man muss sich sehr frustrierenden Sachen, die sich meistens aus den Vorsätzen von Silvester ergeben, nun nicht mehr stellen. Die wurden bereits im
Januar erledigt oder auch nicht. Cara beispielsweise hat inzwischen die
Diät-Krise aus dem Januar verdaut und sich heute, weil ja auch noch Rosenmontag
ist, einen fetten Berliner (für die Berliner Leser, das ist ein Pfannkuchen)
gegönnt. Glück hatte sie, er war mit ihrer Lieblingsmarmelade, mit Pflaumenmus,
gefüllt und mit dickem Zuckerguss überzogen und nicht in Zucker gewälzt, der
immer so hässlich zwischen den Zähnen knirscht. So fing das Jahr des Affen für sie gut an. Vergessen hat sie längst auch den Januar-Sale, bei dem
sie wie so oft nichts gefunden hat, was für schlechte Laune sorgte.
Alle, die hier regelmäßig lesen,
haben es sich bestimmt schon gedacht. Mein Bruder sucht nun nach Rezepten,
damit am Abend ein leckeres chinesisches Essen auf den Tisch kommt. Er ist mit
Feuereifer dabei, denn es ist schließlich das Jahr des Feuer-Affen. Cara wurde
zu den Nachbarn geschickt, um sich einen Wok zu leihen, in dem dann die feinen Gemüse- und Fleischstreifen
gebraten werden. Für die Vorbereitung wurden zwei ihrer Freundinnen als Schnippelhilfen engagiert.
Hier geht es zu wie beim Perfekten Dinner, nur vom Fernsehen ist mal wieder
keiner da. Freunde und Nachbarn sind eingeladen, um mit uns das neue Jahr zu
feiern. Hoffentlich besteht mein Bruder nicht darauf, dass alle mit Stäbchen
essen. Da passiert es schnell, dass die mühsam aufgeschaufelten Reiskörner zurück in
die Schälchen flutschen und man hungrig bleibt. Und Hunger macht missmutig. So könnte es bei diesem
feurigen Jahr schnell zu Wutausbrüchen oder einem frühen Aufbruch kommen. Für
alle Fälle hat Cara eine Flasche Maotai-Schnaps besorgt, um die Gemüter zu
besänftigen. Sie hätte zwar lieber einen französischen Rotwein serviert, doch
das lässt Heinrich nicht zu, da ist er Purist. Er will sogar Glückskekse
backen. Nun bin ich gespannt, wie er da die Zettel mit den weisen Sprüchen
hineinfriemelt. Doch das soll mein Problem nicht sein.