Sonntag, 15. Dezember 2019

Ein Bär bleibt selten allein


Schöne Adventszeit

In der Vorweihnachtszeit werden sie viel zu oft vergessen, die Bären, die in Krankenhäusern Trost spenden und Mut machen, wenn es den Patienten schlecht geht und sie sich schon aufgeben wollen, weil sie die Diagnose „bösartiger Tumor“ bekommen haben. Hier ist solch ein bäriges Exemplar aus dem Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg. So klein wie er ist, so sollte man ihn doch anerkennend Dr. Engel nennen, denn er macht einen guten Job, auch nachts, an Wochenenden und Feiertagen.
Der UKE-Bär
Apropos Feiertage, es ist Advent und ich will natürlich niemandem die besinnliche Stimmung und den Appetit auf Plätzchen und Glühwein verderben. Aber Freude und Ängste gehen manchmal Hand in Hand. 

Wie schön ist es da zu wissen, dass ich aufgrund meiner bärigen Mitbewohner nicht alleine bin, wie man sehen kann und ihr auch wisst.
Unsere bärige Gemeinschaft
Doch in dieser Stadt gibt es noch jemanden, der sich Bären ins Haus holt. Ich las es in unserem aktuellen Winterhuder Wochenblatt und habe so Larry kennengelernt, mit dem diese große WG begann. Inzwischen hat er viele Mitbewohner bekommen. In einer Mietswohnung ist da natürlich nicht ausreichend Platz für über 1.000 Bären unterschiedlicher Größe.

Und welche Größenunterschiede es geben kann, sieht man recht deutlich hier:

Großer Bär - kleiner Bär
Also muss Larry in der Badewanne schlafen. Doch das macht ihm nichts aus. Die Gesellschaft ist ihm wichtig. Außerdem darf er immer mit auf Reisen gehen. Wie schön für ihn! 

Gute Gesellschaft, Zusammenhalt und Freundschaft sind aber letztlich das Wesentliche. Vielleicht haben meine Leser das längst selbst herausgefunden und auch, auf welche Feunde und Nachbarn man sich immer verlassen kann. Dann ist im Grunde jeden Tag Weihnachten und es hilft bei der Genesung, sagt nicht nur Dr. Engel. 

Euch allen eine schöne vorweihnachtliche Zeit! Und den Kranken unter euch sei gesagt, bleibt zuversichtlich und haltet euch an fürsorglich liebe Mitmenschen. Dann wird schon alles gut.
Wie immer, alles Liebe von eurem Zottel

Montag, 16. September 2019

Eine neue Herausforderung für Zottel


Zottel auf der Suche nach neuen Aufgaben

Meine Leser haben sich vielleicht gewundert, dass ich so lange nichts gepostet habe. Doch das geschah aus gutem Grund. Ich habe nach anderen Herausforderungen gesucht, im Grunde schon lange. Lange Zeit, bevor z.B. Thomas Gottschalk merkte, das könne im Leben noch nicht alles gewesen sein, nun Bücher schreibt und seine Erkenntnis bei Markus Lanz, auf dem Roten Sofa und in der NDR-Talkshow zum Besten gibt.

Ich schreibe ja schon länger als Thomas Gottschalk und so musste auch für mich mal was Neues her. Also hatte ich – und das liegt nun bereits drei Jahre zurück – meine Sed-Card bei diversen Model-Agenturen hinterlegt. Was Frauen mit Ü50 oder gar Ü60 können, nämlich ihre Falten in Szene setzen lassen und das als gelebtes Leben vermarkten, wollte ich auch tun. Nun habe ich zwar keine Falten, aber mein zotteliges Fell sollte reichen. Denkt Bär so. Aber während der drei Jahre ist nie eine Anfrage für ein Shooting gekommen. Das hat mich schon deprimiert.

Doch wie sagt Cara immer so weise: Wenn sich irgendwo eine Tür schließt, springt irgendwo ein Fenster auf. Oder so ähnlich lautet ihre Lebensweisheit. Und so geschah es auch mir in diesem Sommer.

Cara hatte mich in die Bärenklinik gebracht, weil die Brandwunde an einer meiner Pfoten immer wieder juckte und unter dem Fell gerötete Haut zu sehen war. Ihr erinnert euch sicher, dass ich mich mal am Backofen verbrannt hatte.
Schmerzhafte Brandwunden
Die nette Ärztin meinte aber, das sei mit einer Salbe, die man regelmäßig auftragen muss, wieder hinzubekommen. Cara war erleichtert und ich auch. Kann man sich ja vorstellen. Hätte schließlich auch Hautkrebs sein können.

Auf der Rückfahrt von der Klinik kamen wir an einem Restaurant vorbei, das neben vielen anderen Gerichten nachmittags auch Kuchen anbietet, dem Cara nicht widerstehen kann. Wir also rein in den Laden. Cara bestellte sofort Tee, Kakao und je ein Stück superleckeren Käsekuchen, den wir auf der Terrasse genießen wollten. 

Also setzten wir uns in die Sonne und ließen es uns schmecken. Das Mädchen vom Nachbartisch guckte mir immer wieder auf den Teller und sagte: „Ach, Mama, guck mal, ist der nicht süß?“ Dass das Kind nicht den Kuchen, sondern mich meinte, war mir sofort klar. Die Bedienung, die an unseren Tisch kam und sich vergewisserte, dass alles in Ordnung sei, hielt auch einen Moment inne und fragte: „Oh, darf ich wohl von dem Bären mal ein Foto machen?“ Cara stimmte zu und ich natürlich auch. Sie hörte gar nicht mehr auf, mit ihrem Smartphone von mir Bilder zu machen. Ich kam kaum dazu, meinen Kuchen zu essen. Doch das Ganze sollte ein Nachspiel haben.

Als Cara das nächste Mal mit einer Freundin dort aufkreuzte, um Tapas zu essen und ein Glas Wein zu trinken, fragte die Bedienung mit großer Enttäuschung in der Stimme: „Wo hast du denn deinen niedlichen Bären gelassen?“ – Cara konnte gar nicht so schnell antworten, denn sie hatte sich gerade ein großes Stück Tortilla in den Mund geschoben, da kam auch schon der Geschäftsführer und meinte, sie würden gern noch weitere Fotos von mir machen – diesmal ganz professionell von einem Fotografen – und mich in eine Werbekampagne für das Weihnachtsgeschäft und ihre Coupons einbinden. Cara konnte es gar nicht fassen und bestellte sich vor Freude oder aus Eitelkeit – schließlich bin ich ihr Bär – noch ein Glas Wein, was natürlich aufs Haus ging.

Als sie spät in der Nacht nach Hause kam, hat sie mich geweckt und mir die Neuigkeit sofort erzählt. Ich konnte es erst gar nicht glauben und dachte, sie hätte vielleicht zu viel Wein getrunken. Also fragte ich am nächsten Morgen beim Frühstück noch mal, ob das wirklich stimmt. Sie nickte nur stumm, denn sie hatte schon wieder den Mund voll, diesmal mit Marmeladenbrot.

Falls ihr an meiner Geschichte zweifelt, dann klickt auf diesen Link.

Sonntag, 7. Juli 2019

Zottel reklamiert die Schokolade und noch mehr

Zottel und Heinrich - das Dream-Team

Eigentlich hätte ich es ja von meinem Bruder, diesem Essensallwissenden, erwartet, dass er mich darauf aufmerksam macht. Heute ist der Tag der Schokolade. Aber er war gerade mit etwas anderem Kulinarischen beschäftigt. Vielleicht sollte er sich mal bei einer Facebook-Freundin von Cara informieren, wie man all diese Tage katalogisiert oder er hätte sich ihr Buch zu diesem Thema kaufen sollen, dann wäre die Panne nicht passiert. 

So sitzen wir hier ohne Schokolade herum und können den Tag nicht feierlich begehen. Cara meinte tröstend: „Wir holen das nach.“ Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich diesen Satz hasse. Man hat nur ein Leben – jedenfalls glaube ich das – und da ist jeder Tag einmalig. Darum bin ich auch explodiert: „Wie und wann bitte, liebste Cara, sollen wir diesen Tag nachholen? Wenn wir im kühlen Grab liegen und nichts mehr schmecken?“ Bei meinem dicken Fell sieht man es ja nicht, aber ich bin puterrot angelaufen vor Zorn. 

Ich weiß, es war etwas übertrieben, aber manchmal gehen mit mir die Pferde durch. Mein Ausbruch hat aber seine Wirkung nicht verfehlt. Cara versprach zerknirscht: „Zottel, ich kaufe euch morgen diese kleinen, leckeren Schokoladen-Gugelhupf aus dem Elsass, die auch mein Weinhändler im Sortiment hat.“ Ha, da war ich schon einen Schritt weiter. Die kleinen runden Dinger sind nämlich köstlich. Aber ich legte noch eine Schippe drauf: „Ja, so holen wir den heutigen Tag nach. Und da morgen ein neuer Tag ist, kannst du gleich noch aus dem Nachbargeschäft ein paar Brownies mitbringen.“ 

Ich finde, das hatte ich ziemlich geschickt eingefädelt. Mein Bruder sah mich an, legte eine Pfote über die Augen und schüttelte den Kopf. Als Cara den Raum verließ, flüsterte er mir zu: „Ganz dünnes Eis, Zottel, ganz dünnes Eis.“ Ich war verdutzt und fragte: „Was ist den falsch daran? Klingt doch alles logisch, oder?“ -  Schon, nur morgen ist der Sei-noch-mal-Kind-Tag. Wenn Cara das spitz kriegt, möchte ich nicht wissen, was uns blüht. Möchtest du sie als Kind erleben?“ Ich hatte da scheinbar andere Fantasien als mein Bruder und wurde ganz euphorisch: „Heinrich, wenn sie noch mal zum Kind wird, dann werden wir gehätschelt und gestreichelt und dürfen bestimmt sogar mit in ihr Bett.“ Mein Bruder schüttelte wieder den Kopf: „Ja, und wenn die Uhr dann Mitternacht schlägt, wird sie wieder erwachsen und es heißt: „Jetzt aber raus mit euch! Du kennst doch Cara.“ 

Typisch mein Bruder, immer ängstlich. „Heinrich, den Rausschmiss überstehen wir mit einem Lächeln, denn schon morgen werde ich ihr sagen, was sie sicher nicht weiß: am 10. Juli ist der Teddybär-Picknick-Tag. Da kann sich schon mal darauf vorbereiten und uns ein großes – nicht so ein kleines wie auf dem Foto – Rotkäppchen-Körbchen packen, denn es gibt hier einige von unserer Art und die wollen alle was Leckeres essen und trinken. 
Sie alle kommen mit zum Teddybär-Picknick-Tag
 Wie viele Bären kommen mit zum Picknick? Wer errät die richtige Zahl?