Donnerstag, 10. Januar 2013

Ein Computerfachmann und Freddie, der Checker

In den letzten Tagen konnte ich nichts schreiben. Caras PC streikte. Da musste ein Fachmann her. Der kam auch am Samstag und hat die alte Mühle wieder einigermaßen flott gemacht. Ich habe versucht herauszufinden, was er genau tat. Das hat ihm gar nicht gefallen, er hat mich misstrauisch angesehen. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass Männer mit Teddybären oft ein Problem haben.

Nun ja, es erschien mir so, als habe der Fachmann mehr dagesessen und gewartet, dass etwas passiert. Er sagte dann: „Das dauert jetzt ein Weilchen, bis sich das installiert hat.“ Solche Pausen wollen überbrückt werden. Cara hat ihn in ein Gespräch verwickelt und geschickt ein paar Bröckchen ihres schmalen PC-Wissens einfließen lassen. Der gute Mann sagte daraufhin: „Oh, Sie kennen sich ja ein bisschen aus. Das erlebe ich eher selten“. Das „bei Frauen“ hat er sich verkniffen, der Schleimer. Schnell bot Cara ihm einen Kaffee aus ihrem kleinen Kaffeeautomaten an, der zwar nicht so schick wie der von Georges Clooney ist, aber immerhin einen Latte Caramel für den süßen Jungen hervorbrachte. Dazu hat sie ihm noch ein Schälchen mit Keksen hingestellt, von den besten, nicht etwa die Reste von Weihnachten. Er hat sich schnell und reichlich bedient. Nicht einen einzigen Keks hat er übrig gelassen, worauf ich eigentlich spekuliert hatte. Kann man nichts machen, feine Manieren sind nicht jedermanns Sache.

Cara war jedenfalls froh, dass ihr PC wieder lief. Gestern kam dann die Rechnung. Da machte sie Dackelfalten und sagte: „Mein lieber Schwan, da muss eine alte Frau aber lange für stricken.“ Stricken kann Cara. Das hat sie bewiesen mit der Mütze und dem Schal für Freddie, den Checker, als er meinte, es sei kalt geworden in  Deutschland. 
Freddie, der Checker
 
Er muss es ja wissen. Schließlich liest er jeden Morgen die Süddeutsche und die taz. Nachmittags steckt er seine Nase in die Zeit und den Spiegel, seltener in den Focus, denn dann sagt er immer: „dünnes Blättchen, dünnes Blättchen“. Schließlich baut er sich zur vollen Größe auf und kommentiert alles, hart, aber fair. Wenn man mich fragt, sollte er sich mit dieser Mütze und dem Schal bei Germany’s next Topmodel bewerben. Da kann er der Heidi mal so richtig zeigen, wo es langgeht.