Dienstag, 4. Februar 2014

Auswandern ist auch (k)eine Lösung


Seitdem Cara ständig auf Reisen ist, geht es hier drunter und drüber. Zottelinchen tanzt mir auf dem Kopf herum, die anderen hängen schlaff in der Ecke, als hätten sie zu viel von Caras Wein genascht.
So tanzt man mir auf dem Kopf herum
 
Hatte ich bisher geglaubt, mir fehle Caras Notebook am meisten, so muss ich jetzt sagen, sie fehlt hier, dass es nicht zum Aushalten ist. Hätte ich nicht gedacht. Ist aber so.

Hier macht jeder sein Ding - Chaos pur

Und da ich dieses Durcheinander nicht länger aushalten will, kam mir spontan die Idee auszuwandern, natürlich mit meinem Bruder, denn ich will nie mehr von ihm getrennt leben. Die anderen können hier schön weiter ihr Chaos veranstalten. Hauptsache ich muss das nicht mehr sehen. 

Da wir von irgendetwas leben müssen, was läge da näher, als ein Restaurant zu eröffnen! Das wird auch oft bei den Auswanderern im Fernsehen gezeigt, Bockwurst in Marbella oder Rollmops in Alicante. Kommt nicht immer gut an, aber wir sind clever und machen es besser. Außerdem passt das zu Heinrich und mir, denn mein Bruder ist ein großer Gourmet. Ständig stöbert er in Kochbüchern, erzählt von Gewürzen und Zubereitungsarten, sodass mir das Wasser im Munde zusammenläuft. Und da es mein Einfall war mit dem Auswandern, gibt es natürlich meine Lieblingsspeise Lachs. Heinrich kocht, brät, backt Lachs in allen Variationen und ich serviere. Das kriege ich schon hin. Schließlich habe ich eine freundliche Art und die kommt bei den Gästen an. Über einen Namen für unser Restaurant musste ich gar nicht lange nachdenken. Der ergab sich wie von selbst: „Hier steppt der Bär“. Das ist jetzt vielleicht etwas übertrieben, denn gesteppt habe ich noch nicht, aber klappern – in diesem Fall steppen – gehört zum Geschäft!

Ach, war ich angetan von meinem Geistesblitz! Da greift wieder das alte Sprichwort: Not macht erfinderisch. Und meine Leser kennen das sicherlich, wenn einem solch eine faszinierende Lösung im Kopf herumgeht, muss man sie sofort mitteilen. Ich also gleich zu Heinrich. Seine Begeisterung konnte ich mir so richtig vorstellen, wie er mir zustimmend auf die Schulter klopft, den Daumen reckt wie bei Facebook. Doch mein Bruder hat mich nur ungläubig angeschaut und als Antwort musste ich mir anhören: „Wie kommst du denn auf diese Idee? Ich soll kochen? Das kann ich doch gar nicht. Ich kann mir nur vorstellen zu kochen und wie was schmecken soll. Denn ich bin eher der wissenschaftliche Typ.“ Mein Bruder, ein Theoretiker! Da musste ich wieder an Cara denken. Sie sagt nämlich in solchen Momenten: „Wenn du willst, dass Gott lacht, dann mach Pläne.“ Also, jetzt bereue ich schwer, dass ich mich so oft über Caras Ordnungsfimmel lustig gemacht habe. War nicht nett von mir. Darum, liebe Leser, bitte jetzt mal hier klicken und dann den Refrain mitsingen, damit Zottels Wunsch in Erfüllung geht.   
Ich bin doch sehr für Ordnung